Unsere Serie erzählt mit allen Höhen und Tiefen, wie sich die Typografie seit 1900 entwickelte und wie sie dahin kam, wo sie heute steht.

© Joël Maillot, Freefont »Fracture«, 2018
● Von den typografischen Experimenten des Jugendstil bis zum widersprüchlichen Umgang des Nationalsozialismus mit der Fraktur, von Jan Tschicholds elementarer Typografie bis zum neuen Klassizismus der 1950er Jahre: Die Geschichte der Typografie in Deutschland hält viele Überraschungen bereit. Auch viele tolle Gestalter wollen wiederentdeckt werden!
Fünf der insgesamt sechs Folgen sind bisher erschienen.
Besonders interessant ist das auch, weil so viele aktuelle Gestalter sich gerade von der Vergangenheit inspirieren lassen. Oben zu sehen bei einem Schriftmuster, das der französische Designer Joël Maillot für seinen Freefont Fracture gestaltet hat.

Teil 1 | Typografie um 1900: Von Historismus bis Jugendstil
Die gestalterische Überladenheit, mit der man im 19. Jahrhunderts von Möbeln bis Typografie alles verschnörkelte, fand um 1900 immer mehr Kritiker. Der wahllose Stilmix aus Elementen von Antike, Gotik, Renaissance, Barock oder Rokoko galt fortschrittlicheren Geistern in modernen Zeiten als nicht mehr zeitgemäß.
Wie es innerhalb weniger Jahre zu einem Umschwung von dieser pompösen, altertümelnden Gestaltung zu typografischen Innovationen kam (wie auf dem oben gezeigten Cover der berühmten Zeitschrift »Jugend«) lässt sich in PAGE 3.2018 nachlesen, welche Sie hier bestellen können.

Teil 2 | Werbung um 1900 – bis zu den Werbeexperimenten der 1920er Jahre
Die Werbung stand Ende des 19. Jahrhunderts in denkbar schlechtem Ruf – viele hielten sie bloß für peinliche Marktschreierei. Erst der Jugendstil revolutionierte die Qualität der damals noch sogenannten Reklame. Wie es dazu kam und wie bekannte Werber schon in den 1920er Jahren für einen glamourösen Lebensstil bekannt wurden, kann man in PAGE 5.2018 nachlesen.

Teil 3 | Neue Typographie: Die Design-Revolutionäre der 1920er Jahre
Dada, Bauhaus, Tschichold – in den 1920er Jahren wurde das Grafikdesign fast über Nacht radikal modern. In PAGE 07.2018 berichten wir von den Vorreitern moderner Schriftgestaltung und -anwendung – und von dem Engagement, mit dem sie für moderne Gestaltungsprinzipien kämpften.
Außerdem zum Thema:
Was ist Elementare Typographie? Jan Tschichold hatte da ganz klare Antworten

Teil 4 | Typografie in der Nazizeit: Wie Nationalsozialisten auch moderne Gestaltungsmittel nutzten, um den Rückschritt zu propagieren
Dass gebrochene Schriften hierzulande bei vielen als deutschtümelnd gelten, hat seine Gründe. Tatsächlich entwickelte sich die Fraktur in der Nazizeit in höchst fragwürdiger Weise. Aber die Dinge liegen nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Lesen Sie mehr in PAGE 9.2018.
Außerdem zum Thema:
Gebrochene Schriften sind wieder angesagt! Hier stellen wir moderne – teils kostenlose – Fraktur-Fonts und spannende aktuelle Anwendungen vor.

Teil 5 | Fifties-Design war schick, frech und verspielt? Stimmt für die USA, für Deutschland aber nur begrenzt
Beim Gedanken ans Grafikdesign der 1950er Jahre haben wir gleich ein ziemlich buntes Bild vor Augen. Dabei knüpfte der Typo-Humanismus der Nachkriegsjahre keineswegs gleich ans Bauhaus an oder feierte nur fröhlich das Wirtschaftswunder. Mehr ist in PAGE 11.2018 zu erfahren.
Außerdem zum Thema:
Fifties-Design: Charmante Buchcover der 50er Jahre