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Schrift GT Flexa: Tiefe Einschnitte

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Bei der Schweizer Foundry Grilli Type erschien die Schrift GT Flexa, die es von ganz schmal bis ganz breit, von ganz dünn bis ganz fett gibt.

GTFlexa

Ein umfangreiches Schriftsystem stammt von den Typedesignern Dominik Huber und Marc Kappeler, die zusammen mit Simon Trüb das Zürcher Büro Moiré Grafik betreiben: GT Flexa umfasst 112 Fonts und deckt diverse Schriftstärken und -breiten ab. Von Lazer bis Black, von X Compressed bis X Expanded. Zudem gibt es auch eine Monospaced-Variante. GT Flexa, deren charakteristischstes Merkmal wohl die tiefen Einschnitte in verschiedenen Buchstaben sind, bietet jede Menge OpenType-Features, zum Beispiel Tabellenziffern, fl-Ligaturen oder verschiedene Alternativbuchstaben.

GT Flexa gibt es bei der Schweizer Foundry Grilli Type. Wie für alle anderen Schriften dort kann man auch für sie Trial Fonts downloaden. Wer GT Flexa dann kaufen möchte, hat drei Optionen: Einzelschnitte für jeweils rund 75 Dollar, Unterfamilien für gut 600 Dollar oder die ganze Familie für knapp 1000 Dollar. Bei letzterer Variante gibt es zwei Variable Fonts dazu – einen für die Monospaced-Fonts, einen für den Rest. Wer wissen will, was sich mit den GT-Flexa-Variable-Fonts anstellen lässt, sollte sich die eigens gestaltete Miniseite anschauen.

GTFlexaGIF_50Prozent

Jedwede typografische Gestaltung scheint mit der GR Flexa möglich.

GTFlexaGrafik

GTFlexaText

GTFlexaMix

GTFlexaSchnitte


Schrift Placard: Charme der Schreibmaschine

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Das Grafik- und Typedesign Studio Our Polite Society erweiterte seine Schriftfamilie Placard um eine fette Variante.

PlacardText

Im Jahr 2008 gründeten Jens Schildt und Matthias Kreutzer das Grafik- und Typedesign Studio Our Polite Society in Amsterdam und Stockholm. Von Anfang an gestalteten die Kreativen für ihre Projekte immer auch gerne eigene Schriften, die Foundry Our Polite Society Type ist ihr Versuch, vielversprechende Entwürfe fertig zu stellen und kommerziell anzubieten.

Schwer beschäftigt hat die beiden die Geschichte des ehemaligen schwedischen Schreibmaschinenherstellers Facit – im letzten Jahr realisierten sie ein Buch, eine Ausstellung und vier digitalisierte Facit-Schriften.

Eine der Schriften ist OPS Placard und die gibt es jetzt auch in Bold und Bold Italic. Für 75 Euro pro Schnitt direkt bei Our Polite Society Type.

 

PlacardMuster

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Freefont Munken Sans

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Der schwedische Papierhersteller Munken verschenkt seinen Corporate Font Munken Sans. 

The Mockups byMaurice Másson andThe Brand Identity

Die Branding- und Designagentur JUNO aus Hamburg entwickelte für Munken ein neues Erscheinungsbild, das die naturverbundene und schwedische Persönlichkeit der Marke in den Vordergrund stellt. Die neue Schrift Munken Sans kommt dagegen aus der Schweiz. Sie wurde von den Schriftdesignern Laurenz Brunner und Selina Bernet im Austausch mit Jonas Williamson und Cornel Windlin von der Foundry Lineto gestaltet. 

Inspiriert ist die Groteskschrift von der klassischen schwedischen Schriftart Tratex von Kåge Gustafson aus den 60er Jahren, die man heute noch auf vielen Verkehrsschildern in Schweden sieht. 

»Seit ich denken kann, faszinieren mich Straßenschilder. Schon während meiner Studienzeit, als ich lernte, Schriften zu entwickeln, war die Verkehrsschrift der Schweizerischen Normen-Vereinigung eine Inspiration für mich. Es beeindruckt mich immer noch, wie diese Buchstaben es schaffen, einerseits bei hoher Geschwindigkeit lesbar zu sein und gleichzeitig Details aus ihrem Herstellungsprozess zu offenbaren,« sagt Laurenz Brunner. »Eine heutige Version der Tratex zu denken und zu entwickeln war eine aufregende Herausforderung – es galt dabei das Original zu feiern, es aber auch gleichzeitig für den Einsatz auf und neben der Straße zu modernisieren.«

Das Ergebnis heißt Munken Sans und liegt in den drei Schnitten Regular, Medium und Bold vor. Ein 448 Seiten starkes Handbook präsentiert die neue Schrift Munken Sans auf spielerische Weise. Gedruckt auf Papier aus der Munken Design Range, zeigt das Buch verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten der Schrift rings um die Themenfelder Natur, Schilder und Papier. Das Handbook, ebenfalls von JUNO gestaltet, ist gleichzeitig eine Hommage an das Buch als haptisches Objekt aus Papier.

Die Schrift steht unter dieser Adresse zum Download bereit.

MunkenSansTratex

Die Schrift Tratex aus den 60er Jahren diente Laurenz Brunner als Inspiration für die Munken Sans.

 

MunkenSansSchilder MunkenSansSchilderpositiv MunkenSansSchnitte

MunkenSansHandbuch

Das Handbuch präsentiert die Schrift auf spielerische Weise.

 

 

 

 

 

Futura Now

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Mit der soeben veröffentlichten Futura Now präsentiert Monotype die moderne Version eines Klassikers.

MT_Fonts_Futura-Now

Behutsam entwickelte Monotype die Schriftfamilie Futura Now weiter, damit sie den gestiegenen Anforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen ist. Seit ihrer Einführung durch Paul Renner vor über 90 Jahren, zur Blütezeit der Bauhaus-Bewegung, haben zehntausende Marken, Verlage und Agenturen die Futura-Familie genutzt und sie mit millionenfachem Einsatz zu einer der beliebtesten und angesehensten Schriften der Welt gemacht. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Familie stetig weiterentwickelt und wurde in vielen verschiedenen Branchen zum Standard – von der Modeindustrie über Designprodukte bis hin zu Buch- und Plattencovern.

Bis auf den Mond

Dank ihrer klassischen Schönheit und der zeitlosen Grundformen hat sich Futura immer wieder neue Anwendungsbereiche erschlossen. Sogar auf dem Mond kam sie zum Einsatz, wo NASA-Astronauten sie 1969 auf einer Gedenkplakette zurückließen. Allerdings waren die letzten Futura-Veröffentlichungen für die Verwendung im digitalen Umfeld nur eingeschränkt brauchbar. Mit Futura Now legt Monotype nun eine genaue Interpretation von Renners ursprünglicher Idee vor und erweitert sie gemäß der Philosophie ihres Schöpfers so, dass sie den Ansprüchen des Digital first-Zeitalters gerecht wird.

Der Futura die »moderne« Identität zurückgeben

Eine der Stärken der Futura ist seit jeher ihr optischer Kunstgriff, eine strenge Geometrie mit harmonischen typografischen Formen zu verbinden. Futura Now versammelt und harmonisiert 90 Jahre teils divergenter Entwicklungen, die dem Klassiker neues Leben einhauchen. Es gibt 37 neu entwickelte Schnitte, zum Beispiel ergänzende Strichstärken im Headline- und Textbereich, Script- und Display-Designs, sowie spannende dekorative Varianten: Kontur, Inline, Shadow oder ein Füll-Schnitt für Halbton-Ebenen-Effekte. Ein Satz leichterer Schnitte hilft Designern dabei, auch klein gesetzte Texte für Print und Bildschirm optimal lesbar zu gestalten. Besonders komfortabel sind die optischen Größen für Text und Headlines, mit perfekt eingestellten Laufweiten.

Große typografische Flexibilität

Futura Now gibt es entweder als herkömmlichen OpenType-Font mit 107 Schnitten oder als Variable Font mit nahezu unbegrenzter typografischer Flexibilität bei gleichzeitig reduzierten Ladezeiten. Über 600 Zeichen pro Font, 72 komplett neue Familienmitglieder und die Unterstützung von 89 Sprachen machen die Schrift für mehr Menschen weltweit zugänglich. ein Einzelschnitt kostet 35 Euro, die komplette Familie gibt es für 769 Euro. Die nächsten 90 Tage allerdings zum um 50 Prozent reduzierten Sonderpreis. Erhältlich ist sie über MyFonts.

 

MT_Fonts_Futura-NowScript

Futura Now ist fit für Digital first und bietet zahlreiche neue Schnitte.

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Geometrische Serifenlose neue Radial

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Eine visuelle Sprache mit vier Dialekten bietet die kürzlich erschienene Schrift von Typedesigner Alexander Roth.

neueRadial

Acht Jahre lang arbeitete Alexander Roth bei FontFont, FontShop und dann bei Monotype. Kürzlich machte er sich selbständig und gründete das kreative Netzwerk neue. Die Corona-Zeit nutzte er, um seine Schriftfamilie neue Radial fertigzustellen. Die geometrisch konstruierte Type gibt es in den vier Varianten A, B, C und D. »Während der Zeit bei Monotype habe ich auch in der Beratung für Corporate Fonts gearbeitet. Dort gab es von Kundenseite her oft den Wunsch, eine bestimmte visuelle Sprache beizubehalten, aber sie ein wenig abzuändern: so entstand die Idee zur neue Radial,« berichtet der in Tadschikistan geborene und in Deutschland aufgewachsene Roth. 

Radial A folgt der Idee des neuen Funktionalismus und kultiviert einige Details der Originalschrift der Londoner U-Bahn, Radial B ist von Groteskschriften des späten 19. Jahrhundert inspiriert. Radial C wiederum repräsentiert zeitgenössische geometrische Sans und Radial D schließlich, reflektiert die Tradition der Neo-Grotesk. Die Versalien aller vier Familien folgen dem Modell der römischen Großbuchstaben und bilden das Rückgrat der neue Radial, Gemeinsamkeiten finden sich auch in der Struktur einiger Kleinbuchstaben, etwa a, b, d, h, i, n oder u. 

Alexander Roth lässt die drei traditionellen Strichendungen vertikal, horizontal und diagonal miteinander verschmelzen und verbindet organische mit mechanischen Stammstrukturen. So sorgt der Designer, der seinen Master im TypeMedia Kurs an der KABK in Den Haag absolvierte, dafür, dass alle Familienmitglieder dieselbe Sprache sprechen, aber jedes seinen eigenen Dialekt hat. Mit anderen Worten: die Anzahl der Schnitte und Glyphen sowie die Metrik ist gleich, jede der vier Varianten hat aber ihren eigenen Stil. 

Jedes der vier Familienmitglieder bietet neun Strichstärken von Thin bis Black plus Italics, insgesamt also 72 Schnitte. Momentan gibt es die komplette Familie bei Myfonts zum Einführungspreis von knapp 120 Euro.

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Vier Dialekte, eine visuelle Sprache, das ist die neue Radial.

 

neueRadialA

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neue Radial A folgt der Idee des neuen Funktionalismus.

 

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neue Radial B ist von Groteskschriften des späten 19. Jahrhunderts inspiriert.

 

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neue Radial C repräsentiert zeitgenössische geometrische Sans.

 

 

 

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neue Radial D reflektiert die Tradition der Neo-Grotesk.

 

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Die neue Radial Familie umfasst verschiedene Ziffernvarianten und jede Menge Pfeile.

 

 

Die besten Tools zur Fontverwaltung

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Tools fürs Font-Management bringen Ordnung ins Schriftenchaos. Neben den Klassikern FontExplorer X Pro und Suitcase Fusion gibt es mit RightFont oder FontBase schlanke, agile Tools für designaffine Anwender.

Fontverwaltung

Auf der Beliebtheitsskala von Kreativen kommt Font-Management gleich nach der Buchhaltung. Oft fehlen Zeit und Lust, sich die Funktionen der diver­sen Schriftverwaltungstools im Detail anzuschauen und zu vergleichen, um sich dann für eines zu entscheiden. So bleiben viele einfach bei Apples mitgelieferter Schriftsammlung. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, allerdings sollte man wissen, dass FontExplorer, Suitcase und Co heute weit mehr können als bloß Ordnung halten. Sie liefern genaue ­Informationen über die Ausstattung eines Fonts ­(Ligaturen, Kapitälchen, Ziffernvarianten et cetera), zeigen ähnliche Schriften und Kombinationen an oder ermöglichen es, Webfonts in einer beliebigen Website auszuprobieren.

Eine der wichtigsten Funktionen, die alle Programme beherrschen, ist die temporäre Aktivierung von Fonts. Indem man nur diejenigen aktiviert, die man aktuell benötigt, beziehungsweise andere deaktiviert, vermeidet man, das Betriebssystem zu ver­stopfen. Meist umfassen die Schriftverwaltungen auch Plug-ins für gängige Programme wie InDesign, Photoshop oder Illustrator. Fehlt beim Öffnen eines Dokuments ein Font, fragt das Plug-in beim Font-Manager nach, der die Schrift – sofern vorhanden – automatisch zur Verfügung stellt.

Fontverwaltung: Mehrfunktionen mit echter Relevanz

Suitcase Fusion und FontExplorer X Pro gehören zu den Urgesteinen des Font-Managements. Was nicht bedeutet, dass sie in der Entwicklung stehen geblieben wären, außerdem haben sie deutlich mehr Funk­tionen als RightFont oder FontBase, die sich vor allem an designaffine Nutzer richten. Trotzdem stellen diese schlanken, agilen Tools eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die Big Player dar. Diese soll­ten also darauf achten, dass ihre Mehrfunktio­nen echte Relevanz für Kreative haben. Zum Beispiel indem sie vermehrt auf KI setzen. Wie wäre es mit Algorithmen, die über die eigene Schriftbib­liothek hinausgehen und lernen, welche Fonts ich häufig anwende, um mir dann Neuerscheinungen in dieser Richtung vorzuschlagen? Wer als Designer mit vielen verschiedenen Kunden zu tun hat, muss nach wie vor von Hand Gruppen oder Bibliotheken bilden, um diese sauber voneinander zu trennen. Noch ist da keine Intelligenz in Sicht, die einem das abnimmt. In Zeiten von Gesichtserkennung und selbstfahrenden Autos sollte da doch etwas möglich sein!

Kostenloser Variable Font Literata

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Mit der für den Bildschirm optimierten Schriftfamilie Literata macht die Foundry TypeTogether Fontliebhabern ein schönes Geschenk.

LiterataMobile

Ursprünglich entwickelt wurde Literata als Customfont für die Google Play Books und zwar von den TypeTogether Designern Veronika Burian, José Scaglione, Irene Vlachou, Vera Evstafieva und Elena Novoselova. Inzwischen ist Literata in der dritten Version erhältlich – als von Grund auf neu gestaltete eigenständige, variable Schriftfamilie für digitale Texte, egal auf welchem Screen, in welcher Bildschirmauflösung oder Größe. 

Die schöne Serifenschrift gibt es in den Varianten Caption, Text, Subhead und Display in Stärken von Extralight bis Black plus Italics. Das Ganze in Latein, Kyrillisch und Griechisch. Wer einen Account bei TypeTogether hat kann sie sich kostenlos als Desktop-, Web- und Appfont herunterladen. Man findet Literata auch bei den Google Fonts, allerdings nur in einer älteren Version.

 

LiterataSkizzen

Die dritte Version der Literata ist von Grund auf neu gezeichnet.

 

LiterataSubhead:Dispaly

LiterataCaptionText

LiterataSample

Die vielen Varianten und Schnitte eröffnen zahllose typografische Möglichkeiten.

 

LiterataSprachen

Literata gibt es in Latein, Griechisch und Kyrillisch.

 

LiterataGlyphen

Literata 3.0 enthält zusätzliche Glyphen.

 

 

Das Typodarium 2021 ist da

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Bereits zum 13. Mal erscheint der typografische Abreißkalender beim Verlag Hermann Schmidt.

TypodariumFarben

Jeden Tag des Jahres 2021 präsentiert das Typodarium nicht nur das Datum, sondern auch eine Schrift. Dabei sind erstmals auch Variable Fonts dabei – an jedem Sonntag einer. Wieder sind es Lars Harmsen und Raban Ruddigkeit, die die 365 Fonts von 256 Designern aus 33 Ländern zusammengestellt haben. Ebenfalls unverändert:  Die Vorderseiten des in einer soliden Sammelbox verpackten Typodariums fungieren als Kalender, die in zwölf fröhlichen Farben bedruckten Rückseiten als Schriftmuster. Gleich geblieben ist auch der Preis von 19,80 Euro plus Versand. So ist die tägliche Dosis Typo-Inspiration auch fürs nächste Jahr gesichert. Bestellen lässt sich da Typodarium beim Verlag Hermann Schmidt.

 

TypodariumCover

TypodariumAufgeklappt TypodariumVorne  TypodariumVariable


Feuer und Candy: Typo aus analogen Elementen

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An der AMD, Akademie Mode & Design in Düsseldorf entstanden Schriften aus aus verschiedenen analogen Materialien.

LobeckFeuerA

»Create your own font«. so lautete der Arbeitsauftrag, den Professor Ralf Lobeck seinen Studierenden im Studiengang Marken- und Kommunikationsdesign an der Akademie Mode & Design gab. Mit Feuereifer machten sich die angehenden Designer ans Werk und kreierten Buchstaben aus analogen Elementen: Ein Font ist aus Eileen Grays berühmtem Tisch abgeleitet, für andere dienten Feuer, Kupferrohre, Federn oder Glucose-Candy als Basis. Und selbst  ein Night-Club Font – Delirium – durfte nicht fehlen. 

Eins ist sicher: Bei aller Arbeit kam der Spaß in diesem Projekt offensichtlich nicht zu kurz.

LobeckFeuer

LobeckRohre

LobeckBlumen

LobeckDelirium LobeckCandy

LobeckBlätter

LobeckFedern

LobeckStrich

Deep fonts: Schriftklassifizierung mit KI

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Endlich Intelligenz beim Ordnen von Schriften! Was herkömmliche Fontverwaltungen bislang nicht können, schafft das macOS-Tool deep fonts: Mithilfe eines künstlichen neuronalen Netzes klassifiziert und sortiert es Schriften selbstständig. Lilo Schäfer und Maximilian Bier haben das Tool trainiert.

Mit all diesen Buchstaben – dem künstlichen neuronalen Netz (KNN) bekannten, aber auch neu dazugekommenen – demonstrierte Lilo Schäfer auf der »Werkschau«, bei der die Absolventen der Hochschule Düsseldorf ihre Arbeiten präsentieren, wie das KNN funktioniert

PROJEKT Trainieren eines künstlichen neuronalen Netzes zur Schriftklassifizierung
REALISATION Lilo Schäfer (Gestaltung) und  Maximilian Bier (Programmierung), beide Düsseldorf
TOOLS InDesign, Illustrator und Photoshop (Gestaltung der Trainingsbuchstaben), TensorFlow, Python und
Swift (Programmierung), Numbers (Erstellung des Datensatzes), Kamera
ZEITRAUM bis zum Sommer 2019 Arbeit an der Masterthesis, danach Weiterentwicklung zur macOS-App deep fonts

Mit der Zeit wurde das Netz beinahe so etwas wie ein Familienmitglied. Kein Wunder, Lilo Schäfer, selbstständige Gestalterin in Düsseldorf, und ihr Lebensgefährte, der Softwareentwickler Maximilian Bier, verbrachten in den letzten Monaten viele Stunden mit dem Training ihres künstlichen neuronalen Netzes (KNN), einer Ausprägung von KI, die sich am biologischen Vorbild des Nervensystems orientiert und die Aktivität der Neuronen mittels elektroni­scher Datenverarbeitung nachbildet.

Angefangen hatte alles mit der Suche nach ei­nem Thema für Lilo Schäfers Masterarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign an der Hochschule Düsseldorf. Als systematischer Mensch führt die 26-Jährige Listen, und sobald sie im Gestaltungsprozess auf ein Problem stößt, notiert sie dieses für eine mögliche spätere Verwendung. Gleich mehrfach tauchte dabei die Unorganisiertheit ihrer Fonts auf. »Als ich dann mitbekam, dass Maximilian an künstli­chen neuronalen Netzen arbeitet, dachte ich: ›Perfekt, warum nicht ein solches Netz, das ja dazu gedacht ist, Prozesse zu automatisieren, für die Klassi­fizierung von Schriften nutzen?«, erzählt Lilo Schäfer.

Kehlung oder Achsneigung: kleinste Details erkennen

Bei einem KNN trainiert man anhand ausgewähl­ter Daten eine komplexe Struktur aus künstlichen Neuronen. In diesem Fall bestand der Input aus einzelnen Buchstaben von Schriften, die dem Netz jeweils als 100 mal 100 Pixel große Bilddatei zusammen mit ihrem Label, der Schriftkategorie und den entsprechenden Adjektiven, zugänglich gemacht wurden. Bei erfolgreichem Training ist das Netz in der Lage, an kleinsten Details wie etwa Kehlung oder Achsneigung Schriften zu ­unterscheiden. »Im ersten Schritt habe ich das Netz in der Programmier­sprache Python mit TensorFlow, einem Framework für maschinelles Lernen, aufgebaut und mit dem von Lilo erstellten ­Datensatz trainiert«, erklärt Maximilian Bier. »Ist die gewünschte Genauigkeit erreicht, lässt sich das trainierte KNN so aus Python exportieren, dass man es dann in einer macOS-App – geschrieben in Apples Programmiersprache Swift – zur Schriftklassifizierung nutzen kann.«

Schriftklassifizierung: Ausreichend Daten füttern

Um eine sinnvolle Klassifikation zu finden, schaute sich Lilo Schäfer neben traditionellen Einteilungen auch die Beschreibungstexte zu den Schriften auf zahllosen Foundry-Websites an und definierte schließ­lich fünf Hauptkategorien: Sans Serif, Serif, Slab Serif, Script und Blackletter. »Diese Sortierung bezieht sich nur auf lateinische Schriftsysteme, alles andere hätte den Rahmen gesprengt. Aber eine spätere Erweiterung ist ja nicht ausgeschlossen«, so die Gestalterin. Im nächsten Schritt legte sie acht Unter­gruppen fest: humanistic, transitional, classical, gro­tesque, geometrical, american, display und variants.

Beim Training der Hauptkategorien arbeiteten Lilo Schäfer und Maximilian Bier mit etwa 200 Schrif­ten, merkten dann aber, dass diese für die detail­reicheren Unterkategorien nicht ausreichten. »Um ­sicherzugehen, dass das Netz wirklich gut gelernt hat, muss man ihm nach dem Training Testdaten vorlegen, die es nicht kennt. Deshalb nahmen wir 300 weitere Schriften auf.« Zu geringe Datensätze, das merkten die beiden schnell, können zum so­genannten Overfitting, einer Überanpassung, führen. Dann lernt das KNN quasi einfach die Daten auswendig und ist später nicht in der Lage, ungekannte Schriften zuzuordnen.

Serifenschrift Firelli: Schwungvoll und solide

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Vom schwedischen Designer Teddy Derkert kommt eine schöne Serifenschrift in 14 Schnitten.

FirelliPackaging

Am Tage arbeitet Teddy Derkert als Designer bei dem schwedischen Unternehmen Kry – Europas größter Plattform für Telemedizin. Die Nacht aber gehört den Buchstaben. Jüngstes Ergebnsi seiner Schlaflosigkeit ist die Antiquafamilie Firelli in 14 Schnitten – sieben Stärken von Thin bis Black plus Italics und Swash Caps. Charakterstarke Details lassen große Headlines glänzen, die kursiven Schnitte bestechen durch ihren Schwung. Lange, komplexe Texte profitieren von Firellis Variantenreichtum und ihrem soliden Grundgerüst.

Firelli erscheint bei der Wiener Foundry Typejockeys, ein Einzelschnitt kostet 60 Euro, alle 14 Schnitte 360 Euro. Beim Kauf der gesamten Familie gibt es den Variable Font gratis dazu. 

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Wer alle Schnitte kauft bekommt den Variable Font geschenkt.

 

FirelliSample   FirelliSchnitte FirelliEditorial

FirelliFeatures

 

 

Freefont Wired

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Aus nur einem Strich besteht die neue Schrift von Free Goodies for Designers.

WiredCover

Wired eignet sich vor allem für dekorative Gestaltungen in großen Größen. Dann sehen die Buchstaben von Marcelo Reis Melo, einem der Mitglieder der kreativen Gruppe Free Goodies For Designers aus Stockholm richtig gut aus, zumal die Linienführung einen 3D-Effekt simuliert. Der Freefont verfügt über Großbuchstaben, leider fehlen aber Umlaute.

Die private Nutzung der Wired ist frei, für kommerzielle Nutzung bittet FGD um eine Spende. Gegen Abgabe der email Adresse kann man den OpenType-Font hier herunterladen.

WiredAlphabet  WiredBuchstaben WiredText

Lateinisch-arabische Schriftfamilie Lyon

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Bei der Foundry Commercial Type erschien die arabische Variante der Antiqua Lyon. 

Genau aufeinander abgestimmt sind die lateinische und die arabische Version der Lyon.

Vor etwa elf Jahren gestaltete Kai Bernau, Designer in Den Haag, die Serifenschrift Lyon als Text- und Displayvariante, die bei Commercial Type erhältlich ist, der Foundry von Christian Schwartz und Paul Barnes. Jetzt, nach zwei Jahren Entwicklungszeit, bekam Lyon Zuwachs in Form einer passenden arabischen Variante – entworfen von den libanesischen Typedesignern Wael Morcos und Khajag Apelian. Lyon Arabic übersetzt typische Merkmale der arabischen Textschrift Naskh und eignet sich so vor allem für Fließtexte in Büchern und im Editorial Design.

Außerdem zeichneten die beiden Typedesigner die Lyon Arabic Slanted, die sich an den arabischen Kursivstil Nastaliq anlehnt und ein etwas anderes Textbild erzeugt. Die insgesamt zehn Schnitte kosten etwa 400 Dollar. Kaufen kann man sie bei Commercial Type. Momentan arbeiten Morcos und Apelian an der Lyon Arabic Display, die Anfang 2021 erscheinen soll. Für im arabischsprachigen Raum agierende Unternehmen oder zweisprachige Publikationen bietet die elegante Lyon-Familie die Möglichkeit eines sorgfältig aufeinander abgestimmten typografischen Auftritts.

LyonArabicGrafitti

Erster Einsatz der Lyon Arabic war die Ausstellung »Arabesque« des libanesischen Künstlers Rayyane Tabet, organisiert von Storefront for Art and Architecture in New York (Ausstellungsdesign: Morcos Key, Foto: Zeina Zeitoun).

LyonArabicText

Lyon Arabic basiert auf der arabischen Textschrift Naskh.

LyonArabicSample LyonArabicGlyphen

 

 

Font für den Food Truck

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Letters from Swedens Customfont für El Taco Truck findet sich jetzt auch im Supermarkt.

Nicola und Bolle heißen die beiden Gründer des rosanen El Taco Truck, der in den Straßen Stockholms alles das verkauft, was man für authentisches mexikanisches Essen braucht. Was die beiden auch brauchten war eine schöne Schrift, sie wandten sich an Göran Söderström, Gründer der Foundry Letters from Sweden (und eigentlich Falafel-Fan) und ließen sich eine Type auf den Leib, beziehungsweise auf den Truck schneidern. Die Buchstaben der Versalschrift sind von typischem mexikanischem Handlettering inspiriert, haben aber einen zeitgenössischen Dreh. 

Künftig wird der Custom Font auch vielen Menschen außerhalb Stockholms begegnen, denn neuerdings gibt es die El Taco Truck Produkte – darunter viele neue – in ganz vielen ICA Supermärkten im ganzen Land. Auf jeden Fall eine Bereicherung im Regal!

Auf den vielen neuen El Taco Truck-Produkten kommt der Customfont gut zur Geltumg.

ElTacoTruckWebseite

Die Website nutzt die Versalschrift ebenfalls.

ElTacoTruckSchrift ElTacoTruckZahlenab5 ElTacoTruckZahlenbis5

Schriftfamilie Signal jetzt auch als Monospaced

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Überall dort wo die Atmsphäre technisch und der Inhalt sachlich ist passt Signal Mono ganz wunderbar.

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Die Signal Collection gehört zu den Flaggschiffen der Foundry Production Type, die der Franzose Jean-Baptiste Levée 2014 gegründet hatte. Sie basiert auf französischen Straßenschildern und war bislang in einer normalen Variante mit acht Schnitten sowie als Compressed erhältlich. Jetzt ergänzt Signal Monospaced die Familie, streng und überall dort passend wo es um Datenvisualisierung, Zeitpläne oder andere Dokumente mit numerischen Informationen geht. 

Auch Signal Mono hat acht Schnitte: Extra Light, Light, Regular und Bold plus Italics. Ein Einzelschnitt kostet knapp 60, die ganze Familie etwa 240 Euro. Zu beziehen ist sie direkt bei Production Type. 

Bei einer Monospaced Schrift haben alle Zeichen die gleiche Breite.

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Der Type Directors Club bleibt erhalten

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Durch einen Zusammenschluss mit The One Club lebt der TDC wieder auf und führt auch seinen Wettbewerb weiter.

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Anfang Juli schloss der Type Directors Club New York aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten und Rassismus-Vorwürfen nach 74 Jahren seine Türen. Jetzt schlüpft der TDC unter das Dach des One Club for Creativity, der gemeinnützigen Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die globale Kreativgemeinschaft zu unterstützen.

Board Member und Mitglieder beider Organisationen stimmten für das Zusammengehen, vor vier Jahren hatte sich bereits der Art Directors Club The One Club angeschlossen.

»Der TDC ist eine wichtige kreative Organisation«, sagte Kevin Swanepoel, CEO von The One Club. »Für den TDC und seine Mitglieder ist es eine Chance, sich neu zu definieren: durch den Zugang zu unserer Vielfalt, Diversität, zur Gleichstellung der Geschlechter sowie zu unseren Bildungsprogrammen.«

Beibehalten wird der TDC seine autonome und komiteebasierte Struktur und – besonders erfreulich für Kreative – seine Wettbewerbe. So hat der TDC soeben seinen Call for Entries für den Communication Design und den Typeface Design Award geöffnet. Bis zum 20. November gilt noch der Early Bird Tarif, Einsendeschluss ist der 8. Januar 2021. Mehr Informationen gibt es hier.

Das Branding des Wettbewerbs stammt von Juan Carlos Pagan und seinem Studio Sunday Afternoon. Es basiert auf der Idee der Verbindung. »Der Art und Weise, wie wir uns mit unserer Arbeit und der Arbeit anderer verbinden, die wir bewundern,« so Juan Carlos Pagan. »Den Verbindungen, die wir zur Typografie und vor allem denen, die wir untereinander haben.« Zum Custom Font mit sich umarmenden Buchstaben gesellt sich die Serifenlose Geograph der Klim Type Foundry – ein gelungener Auftritt.

»Der TDC war gleichzeitig mit organisatorischen und finanziellen Problemen konfrontiert, dieser Zusammenschluss bietet jetzt die Möglichkeit eines Neuanfangs, um sich auf das zu konzentrieren was wir können: Die Förderung typografischer Spitzenleistungen mit einem antirassistischen Engagement,« sagt Elizabeth Carey Smith, die letzte Präsidentin des TDC. „Durch den Zusammenschluss mit The One Club können wir ein größeres Publikum erreichen und so noch vielen Menschen die Liebe zur Typografie nahebringen.« 

Bereits in Arbeit ist eine Initiative, die darauf abzielt, Schülern, insbesondere in sozial schwachen Gemeinden, Typografie und Design näher zu bringen.

TDCWettbewerb

Das Branding des aktuellen TDC Wettbewerb gestaltete Juan Carlos Pagan.

 

TDCLogo

 

 

Redesign der Genzsch-Antiqua

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Bei der Münchner Typefoundry Lazydogs erschien jetzt ein Revival der Genzsch Antiqua, die Friedrich Bauer zwischen 1906 und 1912 gestaltete.

GenzschAntiqua

Michael Wörgötter, Professor für Typografie an der Hochschule Augsburg, gestaltete die LD Genzsch Antiqua. Vor einigen Jahren realisierte er schon einmal eine Version der Schrift als Holzschnitt, zusammen mit Lazydogs produziert er nun auch die digitale Variante. 

Michael Wörgötter verbrachte ein Forschungssemester mit der Nordischen Antiqua von Genzsch & Heyse von 1907 – nach 1912 als Genzsch Antiqua bekannt – und ihren späteren Ergänzungen und Variationen. Ihn faszinierte die hohe Qualität der Originalproben der Schrift, die Fertigkeit Friedrich Bauers und das Handwerk der Schriftschneider: Bei der Genzsch Antiqua resultiert aus exzentrischen Unstimmigkeiten lebhafte Harmonie. 

Die zeitgemäße, digitale Interpretation LD Genzsch Antiqua feiert diese organischen Unregelmäßigkeiten und den Mangel an geraden Linien oder interpolierbaren Formen, und erhält den warmen Ausdruck und die lesbare Qualität der ursprünglichen Schriftformen, die schon Größen wie Jan Tschichold, László Moholy-Nagy oder Kurt Schwitters begeisterte.

GenzschAntiquaSchnitte

Die Schriftfamilie besteht aus sieben Schriftschnitten, die auf sieben, sehr unterschiedlichen Originalschnitten beruhen: Normal, Halbfett, Fett, Schmalhalbfett, Schmalfett, Kursiv and Halbfett Kursiv. Als Hommage an die ursprünglichen Schriftschneider – und als Infragestellung der mechanisch interpolierten Superfamilien – behalten wir die Originalbezeichnungen der Schriftschnitte bei.  Durch die ästhetischen Kontraste der verschiedenen Fonts bieten sich unterschiedliche Anwendungsgebiete an – der Normalschnitt beispielsweise für Fließtexte, Schmalfett als Plakatschnitt – während sich der Charakter der Formen durch die gesamte Familie hinweg durchzieht.

Die LD Genzsch Antiqua erinnert an ihre historischen Wurzeln und die stilistische und technische Entwicklung, die sie seit Anfang des letzten Jahrhunderts erfahren hat. Dennoch bietet sie einen zeitlosen Look, einen umfassend ausgebauten Zeichensatz und zeitgemäße Open Type Features.

Ein Einzelschnitt kostet 36 Euro, die gesamte Familie knapp 230 Euro. Kaufen kann man sie direkt bei Lazydogs. 

 

GenzschAntiquaMuster GenzschAntiquaSonderzeichen

Natürlich verfügt die Familie über einen umfassend ausgebauten Zeichensatz und zeitgemäße Open Type Features.

GenzschAntiquaHolzbuchstabe

Es gibt auch einen Holzschnitt der LD Genzsch Antiqua.

GenzschAntiquaKatalog

Der Schriftmusterkatalog von Lazydogs ist ebenso kostenlos…

GenzschAntiquaBuch

…wie das zur Schrift erschienene Büchlein. Lediglich Porto fällt an.

Ed Benguiat ist tot

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Unvergessen sind nicht nur seine tollen Schriften und Letterings, sondern auch seine unprätentiöse Art und sein Humor.

Ed BenguianPerson1

Wer den Meister der Typografie einmal live auf der Bühne erlebt hat wird sich an seinen lockeren Vortragsstil erinnern, gewürzt mit Anekdoten aus seinem Leben und natürlich an seinen Zauberstab mit Glitzerstern vorne dran, mit dem er gerne in der Luft herumfuchtelte.

Das Herz des Grafikdesigners schlug für Schreibschriften und Kalligrafie. Aber er entwarf auch zahlreiche Druckschriften, Avant Garde, Tiffany, Souvenir, Edwardian Script oder ITC Benguiat. Darüberhinaus gestaltete er Schriften für Filmplakate und Logos, zum Beispiel für die New York Times, den Playboy, Reader’s Digest, Sports Illustrated, oder Esquire.

1970 wurde Ed Benguiat Vizepräsident der von Herb Lubalin und Aaron Burns gegründeten International Typeface Corporation (ITC). Er arbeitete dort mit Herb Lubalin unter anderem an der Hauszeitschrift U&Lc Upper and Lower Case, die er entscheidend mitprägte.

Die renommierte Foundry House Industries widmete Ed Benguiat eine eigene Fontkollektion.

Am 15. Oktober 2020 starb Ed Benguiat zu Hause in New Jersey im Alter von 92 Jahren.

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Nur eine der vielen Ehrungen, die Ed Benguiat im Laufe seines Berufslebens bekam: Die TDC Medal.

 

EdBenguiatHouse EdBenguiatHouseTeil2

EdBenguiatHouseTeil1EdBenguiatHouseSCript

House Industries widmete Ed Benguiat eine eigene Fontkollektion.

Wien Relaunch

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Der österreichische Typedesigner Ekke Wolf bringt eine stark überarbeitete Version seiner Wien Familie heraus.

WienundWienRund

Gemischt sehen Wien Pro und Runde Wien Pro besonders schön aus.

Wien Pro ist eine moderne, gut ausgebaute Groteskschrift mit leichtem Retrolook und warmen, sympathischen Formen. Neben der aufrechten Wien Pro gibt es die Wien Pro Oblique mit moderater 6 Grad-Neigung und die um 18 Grad geneigte Wien Pro Superoblique. In der jetzt erschienenen, stark überarbeiteten Variante harmonisierte Ekke Wolf die Glyphen und veränderte sie hin hin zu etwas weicheren Zeichnungen. Außerdem gibt es viele neue Ligaturen und Alternative-Features, ein kyrillisches Alphabet und neue Strichstärken: Den Lightschnitt zeichnete Ekke Wolf neu, aus Light wird Regular, Regular wird Medium, Medium wird Bold und Bold wird Black. Außerdem kam eine Unicase Variante hinzu.

EkkeWolfWien

WienHarmonisierung WienSchnitte

WienVariantenWienStadtplan WienLigaturen

 

All dieses gilt auch für das Familienmitglied Runde Wien Pro, ein Zwilling der Wien, aber mit halbrunden Zeichenformen. Erhältlich sind beide Varianten bei Myfonts, die Familien mit je 30 Schnitten kosten jeweils etwa 360 Euro, ein Einzelschnitt knapp 28 Euro.

RundeWien

RundeWienLigaturen RundeWienStadt RundeWienAchterbahn RundeWienSchnitte  RundeWienServus RundeWienVarianten

 

Top-Schriften fürs UI Design und Coding

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Wer Schriften fürs UI Design und Coden sucht, muss einiges beachten. Wir sagen, worauf es ankommt, stellen geeignete Fonts vor und fragten 5 Kreative nach ihren Favoriten.

Für meine Crossfitkurse kann ich mich bequem im Internet ein- und auch wieder austragen. Su­per­prak­tisch. Weniger praktisch, dass ich kaum lesen kann, für was ich mich da eigentlich anmelde. Eine geome­trische Seri­fenlose in winziger Punktgröße, dazu in Hell- auf Dunkelgrau, Blau oder Rot – da hilft selbst die Lesebrille nicht mehr. Auch wenn für gute Web­typo­grafie weit mehr als die verwendete Schrift aus­schlag­gebend ist (siehe unseren Artikel »UI-Typo« in PAGE 10.19, Sei­te 44 ff.), soll es jetzt ausschließlich um Fonts gehen, die sich besonders gut fürs User In­terface Design und fürs Coding eignen. Sei es, weil sie extra sorgfältig gehintet oder die Zeichen dickten­gleich sind, also immer dieselbe Breite haben, oder weil sich kritische Buchstaben wie kleines l, großes I und die Ziffer 1 eindeutig unterscheiden. Aber wie geht man nun am besten vor, um die richtige Schrift für ein UI-Projekt zu finden?

Alle anders: Mit der Gintronic von Mark Frömberg (auch auf dem Bild oben) er­müden die Augen beim Coden nicht so schnell, da sich die Buchstaben sehr gut voneinander unter-scheiden. Die freundliche Schrift sieht auch in Displayanwendungen toll aus!

Fonts: Ästhetische Kriterien im Vordergrund

Am Anfang steht die Frage der Anwendung: Soll die Schrift vorrangig im Bodytext oder eher in Headlines zum Einsatz kommen? Oder überall? Benötige ich viele verschiedene Schnitte und eine große Sprachunterstützung? Und wie sieht es mit dem Budget aus? Oft schränken diese Kriterien die möglichen Schriften schon stark ein. »In vielen Fällen haben wir gar nicht so viel Einfluss auf die Auswahl, wie wir gerne hätten, etwa weil der Kunde bereits eine Hausschrift hat«, sagt Raffael Stüken, Partner bei der Digitalagen­tur Humans & Machines in Berlin. »Manchmal aber gibt es schöne kleine Projekte, bei denen wir tatsäch­lich die Fonts selbst aussuchen können. Das machen wir äußerst sorgfältig, denn Schrift ist eines der aus­drucksstärksten Werkzeuge, um eine Stimmung zu er­zeugen, auch unterschwellig.«

Raffael Stüken kommt es zugute, dass er als Gra­fik­designer viel Wissen, Erfahrung und Feeling für Ty­pografie mitbringt. Zuerst legen er und sein Team ästhetische Kriterien an; was gefällt, was passt zum Kunden, welche Schrift ist neu und noch nicht so an­gesagt, dass man sie demnächst überall sehen wird. Dafür schauen sie sich in erster Linie bei ihren Lieblingsfoundries um: Klim Type zum Beispiel, Commercial Type, Grilli Type, Lineto, Dinamo oder auch Schick Toikka. Als Inspirationsquelle nutzen die Kre­ativen zudem Typewolf, aber ebenso Instagram und Pin­terest. »Wir haben eine Pinterest-Wall, auf der wir span­nende Dinge speichern, die uns begegnen. Quasi ein Moodboard für Schriften. Dieses Gucken und Ar­­chivieren bildet eine hilfreiche Grundlage, wenn es an das konkrete Aussuchen geht.« Da Hu­mans & Machines häufig umfangreiche E-Commerce-­Projekte umsetzt, achten die Gestalter nicht nur auf gute Les­barkeit der gewählten Schrift in den UI-Komponenten, sondern auch darauf, dass sie Tabellenziffern – also dicktengleiche Ziffern – enthält.

Alle gleich: Die Riesenfamilie Halvar der Foundry Typemates gibt es in den Varianten Eng, Mittel und Breit – ins­gesamt 81 Schnitte. Dabei handelt es sich um Multi­plex-­Fonts, das heißt, ein Buchstabe ist über alle Schnitte gleich breit – sehr praktisch für nachträgliche Änderungen im Layout.
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