Die Stay-At-Home-Zeit nutzte der Berliner Gestalter Manuel Viergutz, um gemeinsam mit Designkollegin Luise Herke einen schönen Freefont zu gestalten.
In seinem unabhängigen Schriftverlag Typo Graphic Design in Berlin entwirft Manuel Viergutz Fonts mit einem Fokus auf Blickfang-Schriften für Headinegrößen, die in der Regel ein große Anzahl Glyphen und Extras wie zum Beispiel Icons haben. Und wenn er sich nicht gerade als Typedesigner betätigt konzipiert und gestaltet er Corporate- und Editorial Designs. Damit nicht genug arbeitet er seit 2013 als Grafikdesigner bei czyk Labor in Berlin.
Die momentane Stay-At-Home-Zeit nutzte Manuel Viergutz dazu, gemeinsam mit Luise Herke die Schrift »Typo Ping Pong« zu gestalten. Die Schrift ist in der Lizenzgröße S kostenlos, das A3 Schriftmuster-Poster, gedruckt mit zwei umweltfreundlichen Riso-Farben, kann man für knapp 20 Euro hier bestellen.
Ab und an hat Corona also doch auch etwas Gutes!
Ein echter Hingucker ist der Freefont Typo Ping Pong.
Im Risodruck lassen sich mit dem Font tolle Plakate drucken.
Mit der Schrift Li Beirut sammelt die internationale Typedesign Community Geld für das gebeutelte Land.
Die Explosion, die Beirut am 4. August erschütterte, führte zu etwa 177 Toten und 6000 Verletzten. Schätzungsweise 300.000 Menschen wurden obdachlos. Damit nicht genug steigt nun auch die Zahl der Corona-Infizierten stark an – wahrscheinlich durch den Transport der Verwundeten ohne Schutzmaßnahmen.
Die Schriftgestalterin Dr. Nadine Chahine arbeitet als Arabisch-Expertin bei Monotype und stammt aus dem Libanon. Sie initiierte jetzt das Projekt Li Beirut, um die Opfer der Explosion und den Wiederaufbau im Land zu stützen.
Mehr als 300 Glyphen hat der Ornament-Font, gezeichnetvon 157 Typedesignern aus aller Welt. Darunter bekannte Namen wie Jean-François Porchez, Jessica Hische, Erik Spiekermann, Martina Flor, Tobias Frere-Jones, Hannes von Doehren, Erin McLaughlin, Erik van Blokland, Petr van Blokland, Martin Majoor, Neil Summerour, Toshi Omagari oder David Berlow. Und natürlich sind auch arabische Designer dabei, zum Beispiel Mamoun Sakkal, Bahia Shehab, Khajag Apelian, Wael Morcos, Yara Khoury, Kristyan Sarkis oder Maha Akl.
Li Beirut enthält lateinische Großbuchstaben sowie arabische Zeichen und Zahlen. Auf der Crowdfunding Plattform indiegogo kann man aus zwei Angeboten wählen: den reinen Font für 22 Euro oder zusammen mit – im Libanon gedruckten – Postkarten und einem 60-seitigen Katalog für 52 Euro.
Viel besser kann man Geld nicht ausgeben!
Wer das größere Paket wählt bekommt neben dem Font auch noch Poster und einen Katalog – gedruckt in Beirut.
Der Schweizer Schriftgestalter Filippo Salmina überarbeitete den eigensinnigen Font Geometrico gemäß Adrian Frutigers Mantra »Lesbarkeit zuallererst« – und bietet die so entstandene Teorema zum kostenlosen Test an.
Der Zürcher Schriftgestalter Filippo Salmina nennt seinen Ansatz, den eigensinnigen Font Geometrico zu überarbeiten selbst pragmatisch.
Lesbarkeit und ein erweiteter Einsatzbereich stehen für ihn an erster Stelle. Auch deshalb zitiert er Adrian Frutigers Mantra »Lesbarkeit zuallererst«.
So entstand die Schriftfamilie Teorema, die verschiedene geometrische Formen kombiniert und mit dem Kontrast zwischen perfekten Kreiselementen und scharfen Winkeln arbeitet. Auf diese Weise garantiert sie hohe Wiedererkennbarkeit der Zeichen und beste Lesbarkeit.
Der Name Teorema leitet sich von dem Wort Theorem, Lehrsatz, ab. Damit jeder selbst prüfen kann, ob sie diesem Anspruch gerecht wird, bietet Filippo Salmina auf seiner Website seiner Foundry FSdesign eine kostenlose Testversion an.
Mit einer exklusiv von der Agentur supertype gestalteten Type startet der Berliner Club in die nächste Bundesligasaison.
Wir wissen nicht sicher ob Hertha mit ihrem Auftritt und dem 10. Platz in der letzten Bundesligasaison zufrieden war, nur einen Platz vor und punktgleich mit dem Lokalrivalen Union Berlin. Ganz sicher ist dagegen, dass die Blau-Weißen den Wunsch nach einem neuen typografischen Auftritt hatten und sich an supertype, die Agentur von Jürgen Huber und Martin Wenzel wandten.
Die beiden Berliner Typedesigner entwickelten eine von der der Stadt und der Berliner Fanszene inspirierte Schrift, die den Verein, die Fans und die Stadt widerspiegelt: souverän, ambitioniert, weltoffen, fortschrittlich und vielfältig. Entstanden sind Hertha HaHoHe für Headlines und Hertha für alles andere.
Pünktlich zum Start in die neue Saison 2020/21 wird die Schrift in allen Kommunikationskanälen der Blau-Weißen schrittweise eingeführt. Den Anfang machen die digitalen Medien von Hertha BSC. Dann sollen Social Media, Out-of-Home- und Print sowie das Stadion TV folgen.
Jürgen Huber, Partner bei supertype, freut sich über die gelungene Zusammenarbeit: »Die neue Type passt zu Hertha und Berlin, sie hat Herz und Schnauze. Wir haben uns von Graffiti der Fans und der Vielfalt der Hauptstadt inspirieren lassen. Daraus entstanden 120 Buchstaben-Alternativen, die wie Einwechselspieler dem grafischen Spiel von Hertha jederzeit neue Impulse geben und das Schriftbild mal offensiv und mal defensiv prägen.«
Ich würde sagen mit der Schrift steht der Meisterschaft 2021 nichts mehr im Weg!
Inspiration fanden Martin Wenzel und Jürgen Huber auch in Hertha-Graffitis in Berlin.
Es gibt Hertha HaHoHe für Headlines und Hertha in fünf Schnitten für alles andere.
Jede Menge Alternativzeichen bieten viel gestalterischen Spielraum.
Eingesetzt werden soll die neue Schrift in allen Kommunikationskanälen der Blau-Weißen.
Die neue Familie von Felix Braden hat eine technische Anmutung mit hohem Wiedererkennungswert.
Turbine heißt die neuste Schrift von Felix Bradens Foundry Floodfonts. Es ist eine Neo-Grotesk mit superelliptischen Kurven. Die auch als Lamésche Kurve bekannte geometrische Besonderheit (eine Mischung aus Ellipse und Rechteck) steht in Architektur, Stadtplanung, Produkt- und Interior-Design für ein freundliches, sympathisches Erscheinungsbild. Da diese Art der Gestaltung in den 60ern und 70ern populär wurde, besitzt Turbine auch einen Retroaspekt. Allerdings weniger im nostalgischen, als vielmehr im futuristischen und Vertrauen erweckenden Sinne, denn ihre Gegenwartstauglichkeit steht außer Frage.
Typische Merkmale sind die markanten Kurven, die breiten Proportionen und der minimale Kontrast, die ein rationales Auftreten mit hohem Wiedererkennungswert bewirken. Genau die richtigen Eigenschaften für Corporate-Design-Projekte und Werbekampagnen, insbesondere von Auftraggebern aus Industrie, Maschinenbau, Technik und Pharmazie.
Die sehr offenen Formen der Turbine erzielen verglichen mit älteren Schriften dieser Art eine deutlich höhere Lesbarkeit und Eleganz. Ein geringer Strichkontrast und an das Rechteck angenäherte Kurven funktionieren perfekt am Bildschirm, somit eignet sich die Neo-Grotesk auch für den Einsatz in Web- und App-Design. Die Familie hat sieben Strichstärken, von Thin bis Extrabold plus entsprechender Kursiven. Lizenzen und kostenlose Testfonts gibt es exklusiv bei Fontwerk.
Seine ersten Skizzen zeichnet Felix Braden gerne von Hand.
Turbine hat 14 Schnitte und eignet sich für viele verschiedene Anwendungen.
Markante Kurven, breite Proportionen und der minimale Kontrast sind typisch für Turbine.
Web- und Appdesign ist ein weiteres Einsatzgebiet der Turbine.
Auch im Packaging und auf Plakaten macht Turbine eine gute Figur.
Von 1991–2007 durfte Page seine Schrift GST-Polo für den Mengensatz und die Überschriften einsetzen. Bis dahin war die exklusive Schrift den GST-Partnern vorbehaltenen. Mit diesem Rückblick gratulieren wir zum 90. Geburtstag von Georg Salden und bedanken uns für die langen Jahre mit seiner Schrift.
Georg Salden 1996. Foto: Benjamin Kempas
Georg Salden ist einer der bedeutendsten, produktivsten und innovativsten deutschen Schriftgestalter des 20. Jahrhunderts. Er hat mit seiner Arbeit eine Generation von Schriftgestalter*innen beeinflusst und somit unsere Lese- und Sehgewohnheiten in Bezug auf Schrift geprägt. Wie kaum ein anderer hat er sein Leben der Schrift gewidmet. Bereits im Alter von 11 Jahren begann er Schrift zu gestalten und seit rund 80 Jahren ist die Schrift nun bereits tagtäglicher Wegbegleiter und künstlerische Lebensaufgabe: »Schrift ist mein Thema – seit meiner Kindheit«.
Georg Salden als Junge. Foto: Archiv Georg Salden.
Als einer der großen Schreib- und Schriftmeister steht er in der Tradition von Schriftkünstlern wie Rudolf Larisch, Rudolf Koch und Ernst Schneidler. Aber auch die englische Schreibbewegung, insbesondere Alfred Fairbanks und Paul Standard, wirkten sich auf den jungen Georg Salden aus.
Das »Goethebuch« schrieb Georg Salden mit 18 Jahren anlässlich des 200. Geburtstag des Dichters in einer englischen Kursiven. Foto: Archiv Georg Salden.
Trotz – oder gerade wegen dieser traditionellen Wurzeln ist Georg Salden als Schriftgestalter ein Innovator, der mit seinen progressiven Schriftentwürfen großen Einfluss auf die deutsche Schriftgestaltung hat.
Mit rund 40 Schriftfamilien und über 600 Schriftgarnituren hat er ein Werk geschaffen, das sowohl dem Umfang, als auch der Qualität nach seinesgleichen sucht. Dabei hat Georg Salden seine Schriften sämtlich von Hand gezeichnet und sie zudem in den jeweiligen technologischen Umgebungen (Fotosatz, Digitalsatz) eigenhändig umgesetzt.
Georg Salden zeichnete seine Schriftentwürfe von Hand. Foto: Archiv Georg Salden
Seine Schriften zeugen von einem außerordentlichen Schriftverständnis, welches aus seinen ausgedehnten theoretischen und praktischen Studien unterschiedlichster Schriftarten resultiert. Der ihm eigene und selten übertroffene Formreichtum wird in seinen Schriften immer funktional und strukturell logisch eingesetzt. Niemals modisch – war es doch sein Bestreben die Grenzen des Bekannten zu erweitern: » […] etwas Neues zu machen ist das Ziel jedes ernsthaften Entwerfens«. So stand dieses »Neue«, was dem Schriftentwurf bei den limitierten Möglichkeiten eines festgelegten Systems zukommen kann, neben funktionalen Überlegungen im Mittelpunkt seiner Bemühungen als Schriftgestalter um eine möglichst komfortabel lesbare Form.
Bewahrer typografischer Qualitätsstandards
Georg Salden war von 1973 bis 1993 Mitglied der Atypi (Association Typographique Internationale) und hat sich in diesem Rahmen besonders für den urheberrechtlichen Schutz von Schriften eingesetzt. Er wurde als Gutachter in zwei gerichtlichen Verhandlungen von Plagiatsvorwürfen bestellt. Er war Initiator des GST-Kreises, Mitbegründer der Context-Gesellschaft und des Forums Typografie. Hier hat er wesentlich zur Wahrung von typografischen Qualitätsstandards aus der Sicht eines Schriftgestalters beigetragen.
Er verfasst bis heute Artikel und Fachaufsätze zu schriftspezifischen Themen. Er lehrte an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen und der Bergischen Universität Wuppertal »Schrift«, »Schreiben« und »Schriftentwurf«. Anlässlich etlicher prominent bestückter Fachtagungen war er gefragter Redner, so wurde er 1998 zu der 3. internationalen Designkonferenz von FontShop neben Neville Brody, David Carson, Günter Gerhard Lange, Uwe Loesch und Erik Spiekermann eingeladen. Als erfahrener Schriftexperte und ausgezeichneter Didaktiker wurde er zu Gastvorträgen an Universitäten gebeten.
Georg Salden hat in seiner bewegten, über 50-jährigen Karriere Mut und wirtschaftliches Geschick bewiesen. Als einer der wenigen Schriftgestalter des 20. Jahrhunderts konnte er seinen Lebensunterhalt ab 1972 allein durch die Schriftgestaltung bestreiten.
Georg Saldens RAN (RAN für »Reformierte Anfängerschrift«) Bild: Archiv Georg Salden
Die Handschrift – einerseits als Kulturtechnik und andererseits als gestalterische Betätigung – nimmt bis heute einen sehr hohen Stellenwert in Georg Saldens Wirken ein. Er setzt sich besonders im Bereich des Schrifterwerbs für die Erhaltung der Handschrift und eine pädagogisch vermittelte und zielführend gestaltete Erstschrift ein. Georg Salden zeigt in seinen Aufsätzen anschaulich auf, wie uns das handschriftliche Schreiben als frühgelernte gestalterische Tätigkeit mit dem überaus wichtigen Kulturgut Schrift geschichtlich und aktuell verbindet.
Broschüre und Fachaufsatz zur RAN (Reformierte Anfängerschrift) Bild: Archiv Georg Salden
Georg Salden ist ein überaus gefragter Experte, Autor, Schriftpionier und Neuerer seiner Zunft. Seine Schriften erfreuen sich bis heute in Kennerkreisen großer Bewunderung und Beliebtheit. Noch heute, mit 90 Jahren und obwohl er durch eine fortschreitende Augenerkrankung sein Sehvermögen allmählich verliert, arbeitet er fast täglich an seinen Schriftentwürfen.
»Buchstaben zu formen ist ein elementarer Drang mancher Menschen, ebenso elementar wie malen oder musizieren und auch uralt.«
Georg Salden
90 Jahre Georg Salden, Altmeister und »stiller Revolutionär«
Hans-Georg Salden, am 28.08.1930 in Essen geboren, begann seine Auseinandersetzung mit Schrift als 11-jähriger Junge: Er erlernte das Schreiben und Zeichnen von Schrift durch eine Studienmappe seines in die Niederlande emigrierten Onkels. Helmut Salden, der in den Niederlanden ein hoch geschätzter und bekannter Buchgestalter und »Letterontwerper« wurde, war lange Zeit Georg Saldens Mentor und Vorbild. Bereits im Alter von 18 Jahren (vor dem Studium) verstand Georg Salden es, etliche Schriftarten meisterhaft zu schreiben und zu zeichnen. Hier profitierte er (durch die Schriftmappe) von seines Onkels Studium in der Abteilung »Schrift und Plakat« bei Prof. Wilhelm Poetter (1929–1931) an der Folkwangschule.
Der Fund dieser Studienmappe des Onkels Helmut Salden veranlasste den 11-jährigen Georg Salden zum Schreiben und Zeichnen von Schrift. Foto: Natascha Dell, Archiv Museum Meermanno | Huis van het boek, Den Haag
Georg Salden studierte von 1950 bis 1954 Gebrauchsgrafik an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen. Nach den beiden Vorsemestern, in denen Max Burchartz die Grundlagen der Gestaltung vermittelte, studierte Salden insbesondere die Fächer »Schrift« bei Prof. Hans Nienheysen und »Grafik« bei Wilhelm Buck. Georg Salden zeigte während seines Studiums eine außerordentliche Schriftbegabung.
Schriftübungen, Prof. Hans Nienheysen, Folkwangschule für Gestaltung, 1954. Abbildung: Schrift + Handwerk. Fachzeitschrift für Aussenwerbung. Ausgabe 10/11, 1954
Studienarbeiten aus dem Schriftunterricht bei Prof. Hans Nienheysen zwischen 1950 und 1954. Abbildung: Archiv Georg Salden
Wie auch schon sein Onkel Helmut Salden bearbeitete er im Studium Schrift- und Grafik-Aufträge, die ihm durch Max Burchartz zugetragen wurden. Auch für Frida Schoy und den langjährigen Direktor Hermann Schardt übernahm Georg Salden bereits als Student etliche Aufträge. Viele seiner Arbeiten sind in den 1950er Jahren in Folkwang-Publikationen veröffentlicht worden.
Darüber hinaus konnte er durch regelrechte Lehraufenthalte in der Künstlerstiftung Pauwhof in Den Haag von der mittlerweile fortgeschrittenen Expertise seines Mentors und Onkels Helmut Salden profitieren. Zum Ende seines Studiums hatte Georg Salden eine gestalterische und handwerkliche Fertigkeit sowie Bandbreite im Schreiben und Entwerfen von Schrift erreicht, die heute seinesgleichen sucht (Unziale, Halbunziale, Sütterlin etc.).
Während des Studiums (1950–1954) arbeitete Georg Salden für Max Burchartz. Abbildung: Archiv Georg Salden
Während des Studiums lernte Georg Salden seine spätere Frau Siglinde kennen, die ebenfalls an der Folkwangschule für Gestaltung in der Fachabteilung »Grafik« studierte und später Malerin wurde. Siglinde Salden wurde auch in fachlichen Fragen seine engste Vertraute und Beraterin.
Plakat für das Jugendamt der Stadt Essen 1960er Jahre. Abbildung: Archiv Georg Salden
Nach seinem Studium machte er sich selbstständig und arbeitete rund zwei Jahrzehnte im werbegrafischen Bereich, vor allem für Kunden aus der Montanindustrie (GBAG, Zur Nieden, DEW, Witten-Stahl, Rheinstahl), verschiedenste mittelständische Unternehmen (Wehag, Döllken, Glasurit, RAAB Karcher, Engels), für verschiedene Verlage (de Arbeiderspers, Bauchemie-Verlag) und kulturelle Einrichtungen (Jugendamt der Stadt Essen, Evangelische Kirche Rellinghausen). Er konzipierte Messestände, entwarf Plakate, Broschüren, Bucheinbände, Signets, Schriftzüge und vieles mehr.
Daneben erhielt er zahlreiche Schreib- und Schriftaufträge für Urkunden, Gedenkbücher und ähnliche Schriftstücke, die er nicht selten in Zusammenarbeit mit der Essener Buchbinderin Frida Schoy erstellte. So schrieb er 1965 die Bewerbungsurkunde für die Olympischen Spiele 1972 in München, die Geschenkurkunde an Elisabeth II des Landes Nordrhein-Westfalen oder das Gefallenenbuch für die evangelische Kirchengemeinde in Essen-Rellinghausen. Auch die Stadt Essen, verschiedene Zeitungen wie die WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung), ebenso die IHK Essen beauftragten ihn regelmäßig mit der Gestaltung von Urkunden und Festschriften.
Signet-Entwürfe. Abbildung: Archiv Georg SaldenGlückwunsch zum 25jährigen Firmen-Jubiläum aus den 60er Jahren. Abbildung: Archiv Georg Salden
In den 60er Jahren lehrte er selbst an der Folkwangschule im Fach »Schrift« und »Schriftschreiben«. Darüber hinaus gab er lange Jahre für das Jugendamt der Stadt Essen Schreib- und Schriftunterricht für Jugendliche und in den 2000er Jahren unterrichtete er an der Bergischen Universität Wuppertal das Fach »Schriftentwurf«. 1966 nahm er mit dem Schriftentwurf York erfolgreich an einem Wettbewerb von VGC (Visual Graphics Corp0ration) in New York teil und veröffentlichte kurze Zeit später die Schriften York und Angular bei VGC.
Herb Lubalin gestaltete in diesem Kontext das Schriftplakat für die York. Es folgten die Veröffentlichungen der Schriften Transit (1969) und Daphne (1970) durch die Berthold AG.
U&LC: Werbung der Berthold AG, gesetzt in der Daphne, 1980. Abbildung: Archiv Georg Salde
Ab 1972 konnte er sich ausschließlich der Gestaltung von Schriften widmen, denn ein einzigartiges wirtschaftliches Konstrukt, der GST-Kreis, bot ihm hierfür die notwendige finanzielle Sicherheit. Der GST-Kreis (GST für »Georg Salden Types«) war ein Zusammenschluss von Layoutsetzereien (zunächst sechs Firmen in Deutschland, später 24 Firmen weltweit), den Georg Salden regelmäßig mit exklusiven Schriften belieferte. Es war vertraglich vereinbart, dass er jährlich 10 formal neue Schriften bzw. Garnituren an seine Partner auszuliefern hatte. Jeden Monat legte er dem Kreis durchschnittlich 10 Schriftentwürfe zur Auswahl vor. Per Mehrheitsentscheid wurde der zu realisierende Schriftentwurf ausgewählt.
Von 1972 bis 1984 schuf er rund 30 Titelsatzschriften (Staromat), die bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftenwürfe aus dieser Reihe sind: Polo, Basta, Brasil, Gordon und Tap. Georg Salden entwarf seine Schriften händisch, die Reinzeichnungen entstanden in einer Versalhöhe von 4,5 cm mit Pinsel und Tusche, nicht selten brachte er seine Ideen direkt als Reinzeichnung zu Papier. Aber auch den weiteren Produktionsprozess gab er nicht aus der Hand. Zunächst im hauseigenen Reproduktionsstudio mit Holzkamera und Filmentwicklung, später mit der VAX und dem Ikarus-System von Peter Karow, übernahm Georg Salden selbst alle notwendigen Korrektur-Schleifen, die Endproduktion seiner Schriften und die Auslieferung.
Werbeprospekt der Context-Gesellschaft, 1989. Abbildung: Archiv Georg Salden
So zeichnet er sich mit seinen 90 Jahren auch als Zeitzeuge und Experte im Hinblick auf Schrifttechnologie aus. Die Entwicklung der Satztechnik vom Bleisatz, über den Fotosatz, bis hin zum digitalen Satz hat ihn begleitet und als Ein-Mann-Betrieb sehr beschäftigt.
Was im aktuellen Zeitalter der unabhängigen Fontfoundries selbstverständlich erscheint, war in den 70er und 80er Jahren fast undenkbar. Georg Salden galt als Vorreiter, als Schriftexperte in vielerlei Fachfragen. Persönlichkeiten wie Jürgen Siebert besuchten ihn, um mehr über seine Schriften und Arbeitsweise zu erfahren. Georg Salden nahm die Entwicklung der unabhängigen Foundries vorweg und ging abseits festgelegter Strukturen der Schriftbranche eigene Wege.
Originalzeichnung der GST-Polo von 1972.
Besonders mit seiner Schrift Polo, die er erstmals ca. 1960 zeichnete und 1972 veröffentlichte, erwies er sich als ein Pionier seiner Zeit. Mit dieser Grotesk, die an die Prinzipien von Renaissance-Antiqua-Schriften angelehnt ist, schuf Georg Salden einen Meilenstein der Schriftgeschichte. Die GST-Polo beeinflusste ganz maßgeblich eine Generation von Schriftgestalter*innen und wurde von bedeutenden Publikationen, Unternehmen und Organisationen genutzt.
GST-Polo 4.3GST-Polo 2.3
Ab 1977 baute Georg Salden viele Titelsatzschriften für den Mengensatz (Diatronic) aus – und um, es kamen weitere Mengensatzfamilien wie die Turbo und die Planet hinzu. GST-Schriften standen für Exklusivität und Qualität, sie boten den Layoutsetzereien, die regelmäßig aufwendige Werbemedien zu den Schriften herausbrachten, einen erheblichen Marktvorteil.
Die Polo im Einsatz in der Zeitschrift der Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Design, 1982. Abbildung: Archiv Georg Salden
1980 erhielt Georg Salden den Preis der Stiftung Buchkunst für seine Satzschrift Basta, dieser Preis wurde einmalig zur Förderung hochwertiger Fotosatzschriften vergeben. Georg Saldens Schriften wurden für Weltkonzerne wie Mannesmann, Philips, Eon, Subaru und Adidas eingesetzt. Aber auch Verlage, sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft setzten in ihren Medien auf die exklusiven Schriften Saldens. So nutzte beispielsweise die Zeitschrift PAGE die Polo von 1991 bis 2007 und setzte die Schrift sowohl im Mengensatz, als auch in Headlines ein.
Auch die avantgardistische Hochschulzeitschrift OETZ, unter der Leitung von Helmut Schmidt-Rhen und Uwe Loesch, nutzte die Polo in den 80er Jahren. Anfang der 2000er Jahre wurde die Polo auch die charakteristische Schrift des Klett-Verlages. Typografie-Klassiker wie »Schriften erkennen« und »Studentenfutter« sind in der Polo gesetzt. Aber auch andere GST-Schriften wurden prominent verwendet. Die GST-Basta zierte die Zeitschrift »Satzspiegel«, die von Stefan Rögener, einem GST-Partner herausgegeben wurde.
Stefan Rögener setzte die GST-Basta als Titelsatzschrift im Kopf seiner Fachzeitschrift Satzspiegel (1984) einIn der ersten Ausgabe wurde die Schrift ausführlich vorgestellt. Abbildung: Archiv Georg Salden.
Die GST-Schriften standen für hohe exklusive Qualität und Originalität des visionären Schriftschöpfers, wie zahlreiche Artikel es noch heute bezeugen können. »Schriften von Georg Salden zählen zu den schönsten der Fotosatzära. Die Namen Polo, Gordon oder Basta lassen das Herz eines jeden Fotosetzers höher schlagen.« Mit diesen einleitenden Worten begann Jürgen Siebert 1991 eine fünfteilige Serie über die Schriften des »renommierten Typedesigner[s]« in der PAGE. 1996 drehte der Filmemacher Ben Kempas einen Dokumentarfilm (noch auf echtem Schwarz-Weiß-Film) über Georg Salden, aus dem eindrücklich dessen Arbeitsweise hervorgeht.
In der ersten Ausgabe wurde die Schrift ausführlich vorgestellt. Abbildung: Archiv Georg Salden
Aus dem GST-Kreis ging die Context GmbH, Gesellschaft für Typografie und Satztechnik hervor, die sich die Wahrung und Publikation von typografischen Qualitätsstandards zur Aufgabe machte. Die Gesellschaft traf sich regelmäßig, um sich über typografische und wirtschaftliche Fragen auszutauschen. Auslandsaufenthalte (z. B.: New York, Schottland, Belgien etc.) trugen dazu bei, den internationalen Austausch in Fragen der Typografie sowie der Satz- und Schrift-Technologien zu gewährleisten. Georg Salden führte Erik Spiekermann in die Gesellschaft ein. Spiekermanns erste Bücher wurden durch die Context-Gesellschaft veröffentlicht: »Ursache und Wirkung, ein typografischer Roman« (1982) und »Studentenfutter« (1989).
Zusammenarbeit mit Ludwig Übele
Mit der Digitalisierung der Satztechnik und durch Fehlinvestitionen lösten sich die Context GmbH und somit auch der GST-Kreis Ende der 1990er Jahre auf. Ab 2002 vertrieb Georg Salden seine nunmehr digitalen Schriften über die TypeManufactur. In der Zwischenzeit entstanden viele weitere und einzigartige Satzschriften wie die Carree, Axiom, Votum, Zitat, Rolls, Essenz, Planet und Trigon. Seit 2009 arbeitet Georg Salden mit Ludwig Übele zusammen – seinerseits renommierter und preisgekrönter Schriftgestalter. Ludwig Übele hat unter anderem an der KABK (Royal Academy of Arts in Den Haag) im Studiengang »TypeMedia« studiert und diesen 2007 mit dem Master abgeschlossen. Ludwig Übele bereitet Georg Saldens bereits veröffentlichte Schriften sorgfältig für moderne Technologien auf, unterstützt ihn bei der Produktion noch unveröffentlichter Schriften und vermarktet Georg Saldens Schriftbibliothek.
Die späte Arbeit Georg Saldens ist bezeichnend für sein Engagement für Jugend und Bildung. Zeitlebens setzte er sich für das Schreiben mit der Hand und eine zielführende Vermittlung dieser Fertigkeit ein. Er betrachtet den Verfall des Kulturerbes sehr kritisch, dennoch geht er dem Problem offen und mit konstruktiven Lösungen entgegen, indem er beispielsweise einen Vorschlag einer Erstschrift (RAN, 2010) entwickelte. Kürzlich hat Georg Salden seine Autobiografie vollendet und in einer kleinen Auflage im Selbstverlag veröffentlicht.
Georg Salden: Mit ganz viel Orginalität
Herbert Lechner nannte ihn den »stillen Revolutionär«, Mandel Ladislav die »Dampfwalze« der Schriftgestaltung, Willi Klingsöhr nannte ihn kürzlich »Gutenberg der Gegenwart« und Jürgen Siebert bezeichnete seine Schriften als »Rolls-Royce« neben 2CVs. Wo immer seine Schriften besprochen wurden, wurde ihre Originalität gelobt – Georg Salden entgegnete: »Die kommt von ganz allein hinein, wenn sie in mir vorhanden ist. Da niemand außer mir an meinen Buchstaben herumwerkelt und ich das so aufmerksam und hingebungsvoll wie möglich tue, so solle da meine persönliche Handschrift auf der Strecke bleiben? Allerdings darf man nicht Originalität und Effekthascherei verwechseln.«
Kaum jemand kann auf eine so lange, ausdauernde sowie vielseitige Beschäftigung mit Schrift zurückblicken wie Georg Salden. Seine Gestalterpersönlichkeit und sein Werk sind in vielerlei Hinsicht als herausragend zu bezeichnen. Er ist ein Altmeister der Schriftkunst und des Schreibens. Als Schriftgestalter ist er Perfektionist und Visionär, als Geschäftsmann war er Individualist und Vorreiter. Dabei ist er seinen Prinzipien und Werten treu geblieben, manchmal auch zu Lasten des wirtschaftlichen Erfolges. Seine Schriften sind bis heute exklusiv, wie auch ihr Gestalter.
Er beschreibt die eigene Arbeit als Schriftgestalter eindrücklich: »Schriften-Entwurf ist eine sehr persönliche Gestaltung von Bildfiguren, die notwendigerweise ihre in Jahrhunderten entstandene Grundform deutlich beibehalten müssen. Ich nenne das die Formung von Lesewerkzeugen. Sie erfordert neben Stilgefühl viel logisches und praktisches Denken. Es ist aber außerdem die Erschaffung eines ästhetischen Flächenbildes, fast möchte ich sagen einer sozialen Struktur, in der mit oder trotz der Wiederholung der Charaktere, der Typen, alle Einzelheiten, gleich in welcher Reihenfolge, harmonisch und organisch zusammenwirken sollen.«
Wir wünschen Ihnen, lieber Georg Salden; Gesundheit, jede Menge Ruhm und Ehre und viel Erfolg bei Ihren weiteren Vorhaben.
Welcher Designer zückt nicht die Kamera, wenn ihm draußen vor der Haustür oder auf Reisen in exotischen Ländern besondere Schriftanwendungen ins Auge fallen? Viel zu schade, dass unzählige solcher spannenden Fotos auf den Festplatten oder Handys von Typo-Fans herumdümpeln!
Laure Boer und Sebastian Bissinger vom Berliner Designstudio BANK™ wollen das jetzt mit ihrem Online-Archiv Type on Earth ändern. Ihre umfangreiche eigene Sammlung macht den Anfang. Aber auch Fotos von Designern wie Åbäke aus London, Carlos Segura von T26 aus Chicago, »Posterwoman« Svenja Prigge aus Berlin, Stefanie Schwarz & Dirk Wachowiak von open2type aus Stuttgart oder Harry Woodrow von Multistorey aus Stockholm sind schon dabei. Bilder aus immerhin 26 Ländern kamen bereits zusammen, Eindrücke gibt es auf Instagram unter @typeonearth.
Die Dimension, die ein unbescheidener Name wie Type on Earth verspricht, lässt sich jedoch nur als echtes Community-Projekt verwirklichen. So rufen Boer und Bissinger erstmal mit einer Platzhalter-Website einen Call for Entries unterwww.typeonearth.com aus. In einigen Wochen soll dann an gleicher Stelle das nach Ländern kategorisierte Archiv online gehen.
Das Motto lautet »Schöne Fotos von inspirierender Typo aus aller Welt«. Wer seine eigenen Bilder auf diese Weise endlich mal der Öffentlichkeit präsentieren will, kann sie unter tellme@typeonearth.com einreichen. Weitere Infos zum Prozedere gibt‘s auf der Website. Gesagt sei aber schonmal, dass man sich einverstanden erklären muss, dass die Bilder bei Bedarf bearbeitet werden. Natürlich nur, um noch schöner zu sein!
Die neuste Schriftfamilie der Londoner Foundry Dalton Maag ließ sich von in Stein gemeißelten Buchstaben inspirieren.
Die Wurzeln der Highgate liegen in traditionellen britischen Steininschriften, davon zeugt auch ihr Name – auf dem Londoner Highgate Cemetery, der für seine aufwendigen Grabmäler und urwüchsige Natur bekannt ist, liegen berühmte historische Persönlichkeiten begraben, darunter die Romanschriftstellerin George Eliot und der Revolutionär Karl Marx.
Dalton Maag aber transformierte dieses Basis in eine funktionale und zeitgemäße Schrift, die jede Botschaft in jedem Medium darstellen kann. Die offenen Letterformen und markanten Proportionen machen Highgate zu einer äußerst lesbaren Schrift mit freundlichem, humanistischem Charakter.
Zu einigen Buchstaben und Zeichen gibt es alternative Glyphen, die der Schrift noch mehr Ausdruck verleihen, etwa das kleine t oder die rautenförmigen Punkte auf i und den Umlauten.
Highgate, die auch als Variable Font vorliegt, gibt es in neun Strichstärken von Hairline bis Black plus die passenden Kursiven. Diese laufen etwas schmaler und unterscheiden sich durch ihre tieferen Einschnitte in den Buchstaben deutlich von den aufrechten Schnitten. Die mittleren Gewichte sind vor allem funktional und eignen sich für längere Texte, während sich mit den extremen Schnitten aufmerksamkeitsstarke Headlines generieren lassen.
Ein Einzelschnitt der Highgate kostet 17 britische Pfund, nach Erstellung eines Accounts lässt sich kostenlos eine Trial Version downloaden.
Neun Stärken plus Italics bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Alternativzeichen sorgen für noch mehr Abwechslung.
Einsetzen lässt sich Highgate in Fließtext und Headlines.
Mit den diamantförmigen Punkten und den Blättericons kann man schöne Illustrationen erstellen.
Die großartigen Schriften der berühmten US-Foundry House Industries werden jetzt auch von Monotype vertrieben.
Natürlich kann man die Fonts auch weiter auf der Webseite von House Industries kaufen, aber die Typedesigner versprechen sich von der Kooperation eine größere Reichweite.
In den kommenden Monaten vertreibt Monotype die House-Industries-Schriften nicht nur über seine E-Commerce Kanäle wie MyFonts, sondern integriert sie auch in die Enterprise Font Solution – die unternehmenseigene cloud-basierte Plattform zum Finden, Ausprobieren, Installieren und Teilen von Schriften.
Durch die Lizenzierung der House-Industries-Fonts über die Enterprise Font Solution können Agenturen und Unternehmen ihre Lizenzen flexibel verwalten, was nicht nur Rechtsabteilung und Einkauf entlastet, sondern auch die Kreativen, die sich nicht mit Lizenzfragen herumschlagen müssen.
Viele der House Industries-Schriften sind außergewöhnlich und stilprägend, wie die geometrische Sans Neutraface, die genreübergreifende Chalet-Familie, die Slab-Serif- und Dekor-Type Municipal oder die auf Edelmarken abzielende Luxury.
Mit variablen farbigen Schriften gestaltet Arthur Reinders Folmer charmante bewegte Typoillustrationen. Hier zeigt er Step by Step, wie man einen Variable Color Font in Glyphs anlegt und dann animiert.
Eis adé: Das schmelzende M – mit dem Arthur Reinders Folmer auch auf das Verschwinden der Gletscher aufmerksam machen will – ist Teil eines ganzen animierten Initialenalphabets.
Zwischen Tage mit der Arbeit an kommerziellen Buch-, Plakat-, Ausstellungs- oder Webdesignprojekten quetscht Arthur Reinders Folmer immer wieder einen mit seinen Typoexperimenten. Weil es ihn in den Fingern juckt und weil diese »Font-Abenteuer«, die die Grenzen zwischen Typedesign und Illustration verschwimmen lassen, Inspiration fürs Tagesgeschäft liefern. In Glyphs gestaltet der niederländische Designer Variable Color Fonts, in denen die Buchstaben gerne mal die Form von Eisbergen, Einhörnern oder Edelsteinen annehmen und – in Websites eingebettet – in Bewegung geraten.
»Grundsätzlich sind Fonts nichts anderes als Vektorzeichnungen, die jeweils Unicodes zugeordnet sind, sodass sie sich über die Tastatur eingeben lassen sagt Arthur Reinders Folmer. »Natürlich enthält ein Font auch andere Informationen wie Spacing oder Kerning, aber spannend werden sie durch die Vektoren. Dank ihnen sind sie skalierbar, und man kann zeichnen, was man will – eben auch Illus.« Farbig werden diese durch die Fähigkeit von Color Fonts, verschiedene Farblayer in einer Schriftdatei zu vereinigen. Das Variable-Fonts-Format ermöglicht schließlich die fließende Interpolation zwischen zwei Bildern.
Vorteil: Animierte Variable Color Fonts statt GIF
In eine WOFF2-Datei konvertiert und mit wenigen Zeilen Code versehen, lassen sich die Typoillus in animierter Form als charmante Eyecatcher in Websites verwenden. Dabei kann man die Animation vorgeben – wie hier das Schmelzen des M – oder sie durch äußere Faktoren steuern lassen. Ein Vorteil der animierten Variable Color Fonts gegenüber einem GIF: Sie lassen sich mit Sensoren koppeln, sodass sie zum Beispiel auf Tageszeit oder Bewegungen reagieren können. Außerdem sind sie hinsichtlich der Darstellungsqualität und kompakteren Dateigröße überlegen.
Die niederländische Grafikdesignerin Lot Mars entwickelte ein Script, das sichtbar macht, wie Stotterer Sprache erleben.
So schönes Gestotter! Stotts, so der Name der Schrift von der niederländischen Grafikdesignerin Lot Mars, mit der sie zeigen möchte, wie stotternde Menschen Sprache erleben. Da die Behinderung nicht sichtbar ist, setzt sich unsere Gesellschaft kaum damit auseinander. Dabei stottern allein in Deutschland rund 800.000 Menschen, also ein Prozent der Gesamtbevölkerung.
»Als Stotterer hat man Angst vor bestimmten Buchstaben und Buchstabenkombinationen. Daraus können viele Pausen beim Sprechen und ein seltsamer Satzbau entstehen, wenn man versucht bestimmte Wörter zu umgehen«, so Lot Mars, die auch die damit verbundene Diskriminierung kennt. Nicht selten halten andere Menschen diese lange Sprechpausen und die Anspannung des Stotterers nämlich nicht aus, fallen ihm ins Wort, legen ihm Worte in den Mund, oder hören gar nicht mehr zu und wenden sich ab.
Interactives Skript für kontextuelle Buchstaben
Um all das zu visualisieren, wählt das Stotts-Skript die jeweilige Variante der Buchstaben je nach Klangkombination kontextabhängig. Nicht immer erzeugt derselbe Buchstabe das gleiche Stottern, zumal jeder Stotterer das Stottern und die Buchstaben anders erlebt. »Zum Beispiel kann ein R hinter dem K den Klang weich machen, während ein Vokal das K sehr hart klingen lässt«, so Lot Mars. So enthält ihr Alphabet unter anderem zehn unterschiedliche Ks und sechs P-Varianten, die das Skript je nach Klang aussucht.
Die kantigen Formen der Buchstaben verkörpern dabei die mentalen Zustände beim Stottern, wenn der Druck sich aufbaut und einem die Kehle zuschnürt. Zudem setzt Stotts – inspiriert von arabischen Schriften – Zeichen für Stille, um auszudrücken, dass jemand mit Reden beschäftigt ist, obwohl man nichts hört und zu betonen, wie lange es dauert, einen Buchstaben zu formen.
Mobber Wort für Wort entwaffnen, das ist das Ziel der Open-Source-Schrift The Polite Type.
Entwickelt hat die Type das finnische IT-Unternehmen TietoEVRY – zusammen mit finnischen Teenagern. Das Unternehmen möchte Cybermobber neutralisieren, Diskussionen zum Thema anstoßen und so dafür sorgen, die Online-Welt sicherer und integrativer zu machen.
Etwa 2000 englische Wörter kennt die Schrift bislang, einige, zum Beispiel Schimpfwörter, überschreibt sie und macht sie unlesbar. Andere wiederum werden ersetzt, aus einem »I hate you« beispielsweise wird »I disagree with you«, aus »How can you live with yourself« »You have the right to be yourself« oder aus „Shut up« »I need peace and quiet«.
Die Schrift, die zudem auch noch gut aussieht, kann auf der Webseite The Polite Typekostenlos heruntergeladen werden.TietoEVRY will den Font weiterentwickeln und hofft, dass möglichst viele Bildungseinrichtungen und Technologieunternehmen ihn implementieren.
Noch viel besser wäre natürlich, Facebook, Twitter, WhatsApp und Co. würdenThe Polite Type als Systemschrift installieren. Bis dahin ist es aber wohl noch ein weiter Weg.
The polite Type ist eine tolle Initiative des finnischen Unternehmens TietoEVRY.
Neu bei der Foundry Typemates ist die Schriftfamilie Sombra mit viel visueller Spannung.
Sombra ist eine Groteskschrift, die ein geometrisches Grundgerüst mit organischen, scharf anschwellenden Strichenden und extremen Einschnitten kombiniert. Die Spannung zwischen dieser organischen Dynamik und der geometrischen Konstruktion macht sie zu einer markanten Schrift für Branding, Editorial und Packaging in Themenbereichen wie Natur, urbanes Leben, Kunst oder Kultur.
In sieben Strichstärken wächst die von Typedesigner Paul Eslage gestaltete Schrift auf ungewöhnliche Weise von einem kompakten Light Schnitt zu einer breitgezogenen Black und zeigt ihre eigenwillige Seite im tiefschwarzen Poster-Schnitt.
Eine schmale Thin für kurze Informationen auf der Rückseite einer Verpackung, eine wohlproportionierte Regular für alle Arten von Mengentext und eine breite Black für eindrucksvolle Headlines. Durch das zeitgleiche Wachstum von Schriftgewicht und -breite erzeugt Sombra beim Kombinieren von Schnitten eine starke visuelle Spannung.
Der Poster-Schnitt reizt mit seinen zulaufenden Strichenden sowie der extra leichten Interpunktion und Sonderzeichen das Design-Konzept der Sombra aus und hebt sich vom Rest der Familie ab.
Mit mehr als 680 Glyphen pro Schnitt unterstützt Sombra über 140 lateinische Sprachen und ist vollgepackt mit Pfeilen, Stern-Symbolen, umkreisten und hochgestellten Ziffern sowie ausgefallenen und Standard Ligaturen. Außerdem bietet die Schrift eine ganze Reihe an Stylistic Sets wie Alternativ-Buchstaben für schlichtere Mengentexte und Wortmarken oder hochgestellte Nachkommastellen für kompakt formatierte Preisangaben und Uhrzeiten.
Ein Einzelschnitt kostet knapp 46 Euro, die ganze Familie etwa 240 Euro. Momentan gibt es sie als Einführungsangebot zum halben Preis – für zirka 120 Euro. Erhältlich ist sie direkt über TypeMates, wie bei allen Schriften der Foundry kann man auch für Sombra Trialfonts anfordern.
Verschiedene Alternativbuchstaben und Ligaturen bieten reichlich typografische Möglichkeiten.
Wort für Wort: Das Hamburger Studio Oeding versieht den Song »You Want It« von 2WEI feat. Ohana Bam & Marvin Brooks mit handgemachter Typografie.
Das Handgemachte spielt in den Arbeiten des Hamburger Studio Oeding seit jeher eine große Rolle. Handwerkskunst ist etwas, wofür Katrin Oeding ein Faible hat.
Katrin Oeding, gelernte Plakatmalerin mit einer Leidenschaft für Kalligrafie, setzt darin jedes Wort des Songs in handgemalte Schrift um.
Die Versalien, weiß auf schwarz und mit durchscheinendem, kräftigen Strich gemalt, nehmen den Rhythmus des Songs auf, flackern, sind übereinander gelegt, verändern ihre Größe und werden immer mal wieder von gelber Farbe kontrastiert, von Farbspritzern und Flächen.
Es ist nicht die erste Zusammenarbeit von Studio Oeding und dem Komponistenteam 2WEI, das Musik für Filmtrailer wie »Wonder Woman« oder »Tomb Raider« schreibt und auch für Marken wie Audi, BMW oder Facebook arbeitet.
Zuvor designte Katrin Oeding das Musikstudio der Hamburger und arbeitet mit 2WEI auch in der Musikproduktion zusammen.
Drei Schweizer Typedesigner gründeten in Lausanne die neue Foundry Newglyph, die zunächst mit vier Schriften an den Start geht.
Ian Party, Gründer der Foundry Swisstypefaces, Dennis Moya Razafimandimby, Schweizer Designer und ebenfalls einige Jahre bei Swisstypefaces beschäftigt sowie Daniela Retana, in Mexiko geborene, in Los Angeles aufgewachsene und nun in der Schweiz lebende Künstlerin und Designerin sind die Köpfe hinter Newglyph. Die Foundry spezialisiert sich auf Variable Fonts und bietet zunächst vier Schriften an, zwei mit, zwei ohne Serifen. Atacama, Antarctica, Amazonia und Alaska heißen die hochwertigen Familien, die zwischen 90 und 132 Schnitte umfassen.
Dass es die gesamte Kollektion, inklusive Variable Fonts zum für Schweizer Schriften ungewöhnlich günstigen Preis von 250 Franken gibt liegt auch daran, dass es sich bei allen Familien um Betaversionen handelt. Voll einsatzbereit, aber noch in der Entwicklung. Beispielsweise fehlen Italics und auch die Variable Fonts, die bislang über die Achsen Weight, Width und Contrast verfügen, werden noch ausgebaut. Wer die Schriften jetzt kauft, bekommt künftige Updates kostenlos.
Zwei Besonderheiten zeichnen Newglyph aus: Zum einen die einfache Lizenz, die besagt, dass sich die Fonts für alles einsetzen lassen. In Print, Web, Apps, unabhängig von der Anzahl der Nutzer oder Pageviews. Zum anderen spendet Newglyph 30 Prozent seiner Einnahmen aus den Onlineverkäufen an die drei gemeinnützigen Organisationen The Ocean Cleanup, Enfants du Monde und das Internationale Komitee des Roten Kreuzes.
Mit dieser Aktion wollen Ian Party, Dennis Moya Razafimandimby und Daniela Retana andere Menschen ermuntern nachzudenken, bevor sie etwas kaufen.
Für alle Interessierten bietet Newglyph Trial Fonts an, für Studierende außerdem Sonderpreise, sie zahlen für alle vier Familien lediglich 150 Schweizer Franken.
Diese vier Schriften gibt es zunächst bei Newglyph.
Atacama
Antarctica Semibold.
Amazonia
Alaska
Antarctica Standard Light, Ultra Expanded Light, Extra Condensed Light, Ultra Condensed Light.
Antarctica Ultra Condensed Regular
Alaska Hairline, Regular, Extra Black
30 Prozent der Einnahmen spendet Newglyph an gemeinnützige Organisationen.
Der Font von Anita Jürgeleit ist eine typografische Hommage an die französische Kultur.
Die Serifenschrift mit über 100 Ligaturen und dekorativen Alternativ-Buchstaben begleitet ihren Designer auf einer Reise durch Gourmet Delikatessen, klassische Musik, Oper und Wein.
Mit sieben Schriftschnitten ist Mireille ein effektives Werkzeug fürs Branding, für die Gestaltung von Postern und Buchcovern oder für Headlines zu Themen wie Restaurants, Kulturhäusern und betont weiblichen Institutionen.
Über 1000 Glyphen decken alle Europäisch-Lateinischen Sprachen ab, vier Stylistic Sets, gefüllt mit eleganten Alternates, Ligaturen und einem erweitertem Nummern- und Währungsset sorgen für vielfältige typografische Möglichkeiten.
Auf einer eigenen Microsite kann man sich inspirieren lassen, wer Mireille dann verfallen ist wird sich freuen, dass es die Schrift bis Ende September bei MyFonts oder Fontspringzum Einführungspreis von lediglich 35 Dollar gibt.
Eine Hommage an alle kreativen Frauen dieser Welt ist die neue Fontfamilie Sisters von Laura Meseguer.
Wie viele Schriften der spanischen Foundry Type-Ø-Tones, die Laura Meseguer 1990 zusammen mit Joan Barjau, Enric Jardí und José Manuel Urós gegründet hatte, entstand auch Sisters als Custom-Lettering-Projekt – in diesem Fall für eine Kunstausstellung. Laura Meseguer zeichnete zunächst nur die Buchstaben, die sie für die Ausstellung benötigte, sah aber das große Potential und beschloss, das Grundgerüst weiter zu entwickeln.
So entstanden vier Stencilfonts, die grundlegende Konstruktionsprinzipien teilen und sich – eben wie Schwestern – ergänzen, indem sie ihre Unterschiede ausleben. Zunächst gestaltete die Typedesignerin Sister 1, dann Sister 2 mit deutlich mehr Kontrast. Sister 3 ist eine fette Variante von Sister 1 und Sister 4 schließlich ist die dekorative Version von Sister 2.
Die tollen Grafiken, die die Fonts in der Anwendung zeigen stammen von dem Gestalter Gerard Joan, er verwendete Texte von Musikerinnen wie P. J. Harvey, Bjork und Nina Simone sowie Zitate von Autorinnen wie Margaret Atwood und Isabel Allende.
Ein Einzelschnitt der Schwestern kostet momentan 28 Euro, alle vier zusammen gibt es für 105 Euro. Zu beziehen ist sie direkt bei Type-Ø-Tones.
Die vier Schnitte der Sisters eignen sich für Headlines aller Art.
Die schönen Grafiken stammen von dem Gestalter Gerard Joan.
Bei der Schweizer Typefoundry Extraset gibt es nicht nur tolle Schriften, sondern zu einigen auch inspirierende Grafiken.
Schon 2016 beschlossen die vier Genfer Grafikdesigner Alex Dujet, Xavier Erni, Roger Gaillard und David Mamie, ihr Interesse für Typedesign zu bündeln und die bislang von ihnen gestalteten Schriften gemeinsam herauszugeben. Es dauerte aber weitere vier Jahre, die Typen zu optimieren und ein Konzept für die zu entstehende Plattform zu finden – Schweizer sind eben gründlich. Nun aber ist es soweit, kürzlich ging die Foundry Extraset online. Sechs Schriften finden sich dort bislang, alle serifenlos und doch sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen die ungewöhnlich große Menge an Alternativbuchstaben, um Anwendern möglichst viel individuellen gestalterischen Spielraum zu geben. Wie alles in der Schweiz sind auch die bei Extraset erhältlichen Schriften mit Preisen zwischen 50 und 70 Franken pro Schnitt kein Schnäppchen, stehen aber für Qualität und das gewisse typografische Extra.
Zu einigen ihrer Schriften fertigte Extraset zusätzlich inspirierende Grafiken.
Im Leopold Hoesch Museum in Düren geht es in einer Ausstellung ab heute um die Gesellschaft der Zeichen.
Jeden Tag werden Milliarden Emojis über digitale Endgeräte versendet. Seit ihrer plattformübergreifenden Standardisierung 2009 entwickelten sich Emojis innerhalb weniger Jahre zu einem Phänomen digitaler Massenkommunikation. Sie haben den alltäglichen Umgang mit Piktogrammen, also Informationen, die über ein System von Bildern vermittelt werden, nachhaltig verändert.
Die heute weit über 3000 standardisierten Emojis sind in den sozialen Netzwerken ständig präsent. Sie spiegeln die Sehnsucht nach einzigartigen Gefühlsäußerungen in einer hoch funktionalen, globalisierten Welt.
Ab heute bis zum 7. Februar 2021 zeigt das Leopold Hoesch Museum in Düren die Ausstellung »Piktogramme, Lebenszeichen, Emojis: Die Gesellschaft der Zeichen«. Sie geht der Frage nach, mit welchen Überlegungen, Zielsetzungen und Hoffnungen die Entwicklung moderner Bildzeichensprachen einschließlich der Emojis verbunden ist. Auf welche Probleme ihrer Zeit reagieren sie jeweils? Erweitern sie unsere Ausdrucksmöglichkeiten oder schränken sie diese durch die Festlegung von Stereotypen ein?
Zu sehen sind Piktogramme von: Otl Aicher, Moritz Appich, Jonas Grünwald, Bruno Jacoby, Gerd Arntz, Johannes Bergerhausen, Ilka Hel-mig, Karsten de Riese, Antje Ehmann, Harun Farocki, Juli Gudehus, Pati Hill, Heinrich Hoerle, Timothée Ingen-Housz, Shigetaka Kurita, Warja Lavater, Marie Neurath, Otto Neurath, Yukio Ota, Wolfgang Schmidt, Franz Wilhelm Seiwert, Lilian Stolk, Augustin Tschinkel und Edgar Walthert.
»Piktogramme, Lebenszeichen, Emojis: Die Gesellschaft der Zeichen« ist ein Kooperationsprojekt mit dem Museum für Neue Kunst Freiburg. Dort wird die Ausstellung dann vom 27.03. bis zum 12.09.2021 zu sehen sein.
Mit der Ziza beweist der Designer Mark van Wageningen, dass Color Fonts nicht nur zur Auszeichnung von Text, sondern auch zum Lesen taugen. Dank des neuen OpenType-SVG-Formats lassen sich diese mehrfarbigen Schriften kinderleicht anwenden.
Alles drin: Ziza enthält alle Glyphen, die man für das lateinische Schriftsystem braucht, sowie einen Satz Pfeile
Typedesigner denken in Schwarz und Weiß. Das hat Mark van Wageningen aus Amsterdam in seinen vielen Jahren als Grafikdesigner oft festgestellt. Hinnehmen will er es nicht. Damit Schriftgestalter offener für Experimente und damit auch Farbe werden, hat er sich mit seiner Foundry Novo Typo dem Thema Color Fonts verschrieben.
Den Anfang machte 2015 die mehrfarbige Schrift Bixa, die ursprünglich für das Typewood-Projekt entstanden war. Dafür hatte Mark van Wageningen Buchstaben in Holz geschnitten und auf einer alten Buchdruckpresse in verschiedenen Farben übereinander gedruckt. So produzierte er eine Serie von Postern. Anschließend baute er die Bixa zu einer großen Familie mit 13 Layern aus, von denen es einen kostenlos gibt.
Color Fonts für Lesetexte
Bixa ist eine Displayschrift, die ihre Wirkung in großen Größen entfaltet. Mark van Wageningen reizte es nun aber, herauszufinden, ob sich Color Fonts auch für Lesetexte eignen. Und so entwickelte er das »Novo Typo Color Book«, das sich inhaltlich mit farbigen Schriften befassen und in einer solchen gesetzt sein sollte. Da Bixa dafür nicht infrage kam, gestaltete er Ziza, eine auf Größen von 10 bis 12 Punkt ausgelegte mehrfarbige San Serif.