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Group: 37 Designer und ein Font für einen guten Zweck

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Grafikdesignerin Raissa Pardini rief dazu auf, gemeinsam eine Schrift zu gestalten, die Zusammenhalt zeigt und deren Erlös an die WHO geht. Tolle Kollegen sagten zu.

Raissa Pardini, Grafikdesignerin aus Glasgow, bekannt für ihre Tourposter, Zines und ihren mitreißenden Stil, hat 37 Kollegen gebeten, einen Buchstaben für den Font Group zu gestalten.

Dessen Erlös geht an die WHO, denn in Zeiten von Covid-19 wollte Pardini nicht untätig sein – und den Zusammenhalt zu unterstreichen.

Deshalb nannte sie die Schrift Group und bat die Designer, Illustratoren, Lettering-Artisten und Künstler in ihrem Briefing, auf Darstellungen des Virus’ und auf Anspielungen darauf, zu verzichten. Einen negativen Ton wollte sie vermeiden und stattdessen die Kreativität feiern und die gemeinsame Arbeit.

Tolle Designer, wilder Font

Group hat keine Groß- und Kleinbuchstaben, kommst stattdessen aber in zwei Sets an Versalien, die miteinander kombiniert werden können.

Wunderbar wild, individuell und dennoch ein großes Ganzes ist Group, bei dessen Entwurf jeder der Kreativen seinem eigenen Stil folgte und so ein herrlich diverses Schriftbild entstand.

Zu den Gestaltern gehören der tolle Frankfurter Illustrator Benedikt Luft, das spannende Duo Mathery aus Brooklyn, NY und auch Fisk Projects aus Portland, OR.

Hier kann man den Group Font erstehen – und die WHO unterstützen.

 

 

 

 


Monotype kauft URW

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Das Einkaufsverhalten von Monotype nimmt bedenkliche Formen an. Jetzt schluckt das US-Unternehmen auch die Hamburger Traditions-Foundry URW.

URW

Die Webseite businesswire gab soeben bekannt, dass Monotype zugestimmt hat, die zu Global Graphics gehörende URW Type Foundry zu kaufen. Damit sichert sich Monotype auch die Rechte an so bekannten Schriften wie Corporate S Pro, Futura, Franklin Gothic, URW DIN oder Nimbus Sans Global. Gerade im Bereich Globalfonts, die auch das japanische, koreanische und chinesische Schriftsystem umfassen, hat URW seit vielen Jahren große Expertise aufgebaut. 

URW ist eng mit der Geschichte der Schriftdigitalisierung verknüpft. URW wurde als Unternehmensberatung Rubow Weber GmbH 1971 von Gerhard Rubow und Jürgen Weber gegründet. Bald kam Peter Karow als dritter Partner hinzu, später wurde die Firma umbenannt in URW Software & Type GmbH. URW war unter anderem an der Entwicklung der Hausschriften für Daimler AG, Siemens AG oder die Deutsche Telekom AG beteiligt. 

2016 gab das Unternehmen die Selbständigkeit auf und wurde von Global Graphics übernommen. Und nun also der Kauf durch Monotype. Schade ist das allemal!

 

Die Gewinner des TDC 2020: Beste Typo & bestes Lettering

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Erneut hat der Type Directors Club New York die besten kreativen Arbeiten weltweit ausgezeichnet. Exklusiv zeigen wir die Gewinner. Heute: Beste Typo & bestes Lettering.

In unserem letzten Beitrag der Reihe über die Gewinner des Type Directors Club 2020, die wir exklusiv zeigen, hier eine Auswahl der Gewinner im Bereich Typo & Lettering.

Darunter die Wandbilder des kanadischen Lettering-Artisten und Artdirectors Ben Johnston, die beste Op-Art sind. Immer wieder verwirrt in überlebensgroßen Murals die Sinne. Gleich mehrfach beim TDC ausgezeichnet, hinterließ er in der serbischen Stadt Novi Sad, wo er eine Reihe Workshops gab, als Abschiedsgeschenk die Boschaft LOVE an einer Hauswand (Abb. oben) oder rief beim Bright-Walls-Festival in Jackson, Michigan zum Entspannen auf – mit einem riesigen »Relax«-Mural und einer Typografie, die Wellen schlägt.

Verrückt nach Pfeilen

Ganz den Pfeilen verfallen, ihrem schnittigen Äußeren und ihrer richtungsweisenden Botschaft, ist die Foundry Threedotstype aus Wrocław. Auch deshalb widmeten sich die Typografen mit voller Hingabe der Ausstellung »This Way!«, die sich rund um Pfeile dreht. Sie können wie bei Cupip für die Liebe stehen, waren Vorbild des Cursors und außerdem heißt es, dass der erste Pfeil, der jemals benutzt wurde, den Weg in ein Bordell wies:

(Bild: ThreeDotsType)

Ein Buchstabe genügt. Daraus zaubert der isländische Gestalter Einar Gylfason, Co-Founder des Designstudios Leynivopnid, Logos, die ganze Geschichten erzählten. Von elektrischer Ladung und Energie und einem Knistern, was man förmlich zu hören scheint, wie das D samt Spirale für den Elektroinstallationsservice Ding Dong. Ein T-Logo hingegen, das er zum 45. Geburtstag der isländischen Textilvereinigung entwarf, erzählt von ineinander greifenden Abläufen, von Verbindungen und Stabilität:

(Bild: Einar Gylfason)

Die Budapester Grafikdesignerin Anna Farkas, deren preisgekrönten Gestaltung des Rumänien-Standes auf der Leipziger Buchmesse wir bereits gezeigt haben, wurde ebenfalls für das animierte Logo, das sie gemeinsam mit Miklós Batisz entwarf, prämiert.

Für die Plattform egy.hu (ungarisch für eins), einem Media-Portal und Online-Magazin, visualisierten sie im Logo die Grundidee von egy: das alle Menschen verschieden und in unablässiger Veränderung, aber tief im Inneren alle gleich:

Zum Weiterschauen, hier die anderen TDC-Gewinner 2020: Bestes Editorial Design, Bestes Grafikdesign, Bestes Plakatdesign, Bestes Identity Design

 

Tolles neues Buch zu Typogrundlagen

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Umfassend und übersichtlich ist »Das ABC der Typografie«. Zum Lernen und Nachschlagen und vor allem mit viel Anwendungsbezug.

ABCTypografieCover

Natalie Gaspar und Patrick Marc Sommer : Das ABC der Typografie. Bonn (Rheinwerk Verlag) 2020, 400 Seiten, 39,90 Euro. ISBN 978-3-8362-6166-1

Es gibt natürlich schon Standardwerke zu typografischen Grundlagen wie etwa »Lesetypografie« von Friedrich Forssman und Hans Peter Willberg. Zwar vermittelt auch das gerade erschienene »ABC der Typografie« von Natalie Gaspar und Patrick Marc Sommer Basiswissen, verfolgt aber vor allem durch den Anwendungsbezug zu InDesign einen anderen, sehr nützlichen Ansatz. Es dient nicht rein als Nachschlagewerk, sondern regt durch seinen lockeren, nicht zu textlastigen Aufbau zum Durch- und Weiterlesen an. Die Autoren erläutern viele Grundlagen, etwa wie man Ligaturen aktiviert und eliminiert oder wo man in InDesign Kapitälchen und Mediävalziffern einstellt. Grafiken und Projektbeispiele sowie Screenshot aus InDesign, Shortcuts und Querverweise unterstützen die Theorie.

Zwar ist »Das ABC der Typografie« vor allem für Studierende und Berufsanfänger gedacht, aber auch Erfahrene können bei Themen wie GREP(Global Regular Expressions Print)-Stile in InDesign oder Variable Fonts ihr Wissen erweitern. Schön auch die Gastbeiträge von Florian Adler, Lisa Fischbach, Merle Michaelis, Daniel Perraudin, Rüdiger Quass von Deyen, Frank Rausch, Nadine Roßa und Henning Skibbe. 

 

ABCTypografieZiffern

ABCTypografieSchriftzeichen ABCTypografieFormsatz ABCTypografieSerifen

 

Serifenlose Fabrikat Normal: Aller guten Dinge sind Drei

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Die geometrische Serifenlose Fabrikat Normal basiert auf deutschen Ingenieursschriften des 20. Jahrhunderts.

FabrikatCover

Die Typedesigner Christoph Koeberlin, Inga Plönnigs und Hannes von Döhren entwickelten zu den Varianten Fabrikat Kompakt und Mono jetzt die geometrische Serifenlose Fabrikat Normal. Fabrikat ist für kleine Größen und lange Texte optimiert, kommt dank ihrer konstruierten Architektur aber auch in Headlines gut zur Geltung. Es gibt sie in sieben Strichstärken von Hairline bis Black, jeweils mit passenden Italics – insgesamt also 14 Schnitte. Fabrikat Normal lässt sich wunderbar mit der platzsparenden Fabrikat Kompakt oder der dicktengleichen Fabrikat Mono mischen. Ein Einzelschnitt kostet 35 Euro, alle 14 Schnitte 220 Euro. Zu beziehen ist sie über die Berliner Foundry HvD Fonts.

FabrikatBroschüre

Nicht nur in Lesetexten, auch in größeren Graden sieht Fabrikat Normal gut aus.

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Nicht nur fürs Corporate Design: Neue Schrift Arpona

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Eine Symbiose verschiedener Designkonzepte ist die kürzlich erschienene Schriftfamilie Arpona von Felix Braden.

ArponaCover

Inspiriert ist die Schriftfamilie von den in Stein gemeißelten Buchstaben der römischen Antiqua, lässt sich ansonsten aber nur schwer in Kategorien einordnen. Sie ist weder eine Serifenschrift noch eine Serifenlose, sondern vielmehr eine Symbiose verschiedener Designkonzepte. Aufgrund ihrer Plakativität eignet sich Arpona gut für Packaging, Werbung und Editorial-Design macht aber auch im Fließtext auf dem Bildschirm eine gute Figur.

Die Familie hat 18 Schnitte, von Thin bis Black, inklusive entsprechender Kursiven. Jeder Schnitt umfasst 590 Glyphen, und unterstützt alle west-, ost- und mitteleuropäischen Sprachen, darunter vier verschiedene Zahlensätze und Währungszeichen. Typisch für Arpona sind die dezenten Dreiecks-Serifen und ihr starker Charakter, damit eignet sie sich ideal für Corporate Design und alle Projekte, die sich durch einen ausgeprägten Individualismus auszeichnen – zum Beispiel Kunst, Mode, Food- und Lifestyle-Themen.

Wie bei all seinen Schriftentwürfen begann der Kölner Typedesigner Felix Braden auch in diesem Fall mit einer handgezeichneten Skizze. Er hatte eine grobe Idee im Kopf, aber noch keine Ahnung, wie die konkreten Buchstabenformen aussehen sollten. Freie, schnell gezeichnete Ideenskizzen helfen ihm dabei, eine Form zu finden. Eine wichtige Inspiratiosquelle war das Römisch-Germanische Museum in Köln. Dort gibt es unzählige antike Steine mit römischen Inschriften. Felix Braden faszinieren besonders die, die nicht dem Ideal entsprechen, bei denen man die verwendeten Werkzeuge und Materialien erkennen kann. Stein lässt sich nicht einfach bearbeiten, und Hammer und Meißel sind keine filigranen Werkzeuge. Man muss Gewalt anwenden, um sie zu nutzen, und Fehler können nicht korrigiert werden.

ArponaSkizze

Felix Braden beginnt eine Schriftgestaltung mit Skizzen auf Papier.

 

Erst als Felix Braden die Buchstaben im Text testen wollte, begann er mit der Digitalisierung der ersten Glyphen. Als sich die Schriftart im Fließtext bewährt hatte, ging er direkt zur Familienplanung über: Er legte die Master für das Interpolieren und die Anzahl und Gewichtung der Stile festgelegt und überarbeitete die Buchstaben so lange digital, bis alle Zeichen harmonisch zueinander passten und ein klares und ruhiges Schriftbild ergaben.

Arpona ist auf Myfonts erhältlich und in der Adobe Creative Cloud verfügbar. Bis zum 19. Juni kostet sie statt gut 400 Euro nur knapp 130 Euro.

 

ArponaBuchstaben

Jeder Schnitt der Arpona umfasst 590 Glyphen.

 

ArponaÜberblick

Schön sind die diamantenförmigen Punkte auf dem ö.

 

ArponaSchriftmuster

Nicht Serif, nicht Sans, sondern ein ganz eigener Charakter ist typisch für Arpona.

 

 

ArponaBier

Arpona eignet sich nicht nur fürs Corporate Design, sondern sehr gut auch fürs Packaging.

 

 

Von der Hochschule auf den Markt: Schriftfamilie Referenz Grotesk

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Zunächst als Corporate Font für die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart entwickelt, veröffentlichten die Schriftgestalter Stefanie Schwarz und Dirk Wachowiak die Familie unter dem Namen Referenz Grotesk jetzt für jedermann.

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Im Herbst 2018 bekam die Stuttgarter Hochschule ein neues visuelles Erscheinungsbild. Ein Bestandteil war die Hausschrift der Akademie: ABK Stuttgart. Nach langem Weiterbearbeiten wurde die Familie jetzt als Referenz Grotesk veröffentlicht. Für den Release bei der argentinischen Typefoundry Sudtipos erweiterten Stefanie Schwarz und Dirk Wachowiak die Schriftfamilie um die Stile Medium und Extra Bold sowie passende Italics.

Die Referenz Grotesk ist eine neue, präzise ausgearbeitete Sans mit einer Vielzahl historischer Referenzen. Diese verweisen auf die über 100-jährige Schrift- und Typografie-Tradition der Stuttgarter Kunstakademie. Im neuen Font treten zeitgenössische Formen in Dialog mit historischen Entwürfen ehemaliger Gestalter der Stuttgarter Akademie. Zu deren Kreis gehören unter anderem F.H. Ernst Schneidler (1882–1956), Imre Reiner (1900–1987), Kurt Weidemann (1922–2011) und Frank Heine (1964–2003).

Stefanie Schwarz und Dirk Wachowiak, war es wichtig die historischen Referenzen in den regulären Textschnitten nur subtil zu integrieren, um der Schrift einen möglichst universellen Charakter zu geben. Für die über 60 alternativen Glyphen pro Schnitt griffen sie zusätzlich expressive Merkmale auf, die ein erweitertes Spektrum an typografischen Ausdrucksmöglichkeiten zulassen.

Die Referenz Grotesk ist erhältlich in Light, Regular, Medium, Bold, Extra Bold und Black plus entsprechende Italics. Die Schriftfamilie enthält mehrere OpenType Features, unter anderem Stylistic Sets, Tabellenziffern und case-sensitive Formen.

Erhältlich ist sie, auch als Variable Font, bei Sudtipos für etwa 200 Dollar oder bei Myfonts für knapp 200 Euro.

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Antiquafamilie Spitzkant: Elegant, individuell und mit viel Kontrast

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Corona und Kurzarbeit können auch positive Seiten haben: dem Art Director Julien Fincker aus Stuttgart bescherte die Pandemie so viel Zeit, dass er seine wunderschöne Schriftfamilie Spitzkant fertigstellen konnte.

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Im Meer der neu erscheinenden Serifenlosen freue ich mich immer sehr, wenn auch mal frische Serifenschriften auf den Markt kommen. Wie Spitzkant, die durch starke Kontraste auffällt. Spitze, scharfkantige Serifen und Kanten stehen runden und feinen Formen gegenüber – das lässt sie individuell und ausdrucksstark erscheinen. Der kontrastreichen Display-Variante stellte Julien Fincker eine kontrastärmere Text-Variante beiseite. So ist Spitzkant ein echter Allrounder, für Fließtext ebenso geeignet wie für große Größen, egal ob im Branding, im Editorial Design oder im Packaging.

Jede der beiden optischen Größen verfügt über fünf Strichstärken von Thin bis Bold plus die jeweiligen Kursiven, insgesamt also 20 Schnitte. Mit gut 850 Zeichen deckt sie über 200 lateinbasierte Sprachen ab. Neben einer Vielzahl an Währungszeichen verfügt Spitzkant auch über eine Reihe Open Type Features, zum Beispiel alternative Zeichen als Stylistic Sets, Small Caps, automatische Brüche oder die umfangreiche Auswahl an Ligaturen (Standard und Optional). Mit 95 verschiedenen Ligaturen bieten sich viele Möglichkeiten, Headlines und Logos eine individuelle Note zu geben.

Her mit den Serifen

Nachdem Julien Fincker etwa ein Jahr mit dem Gestalten der beiden Familien Finador Sans und Finador Slab verbracht hatte, benötigte er für sein nächstes Projekt ein absolutes Kontrastprogramm zu den runden und gleichmäßigen Formen. Nach ein paar ersten Skizzen stand der Plan fest: Spitz, kantig und mit starken Kontrasten in der Linienführung sollte es sein. Zu Beginn noch serifenlos, merkte er schnell, dass es markanter werden sollte, Serifen mussten her. Doch was eignet sich am Besten? Haarlinien wie in einer Bodoni? Oder doch moderne Dreiecks-Serifen? Nach ein paar schnellen Versuchen entschied er sich auch bei den Serifen für starke Kontraste: Weiche, abgerundete Übergänge mit spitzem Zulauf. 

Bereits in der Konzeptionsphase skizzierte Julien Fincker die ersten Ligaturen. Von Beginn an legte er großen Wert auf den Ausbau einer umfangreiche Ligaturen-Sammlung. Sie bietet viele Möglichkeiten, um sehr individuelle Headlines formen zu können. Für ihn als Art Director eines der wichtigsten Features, um mit der Schrift Neues entdecken und sich richtig austoben zu können. 

Große Familie statt Display-Font

Ursprünglich war Spitzkant als reine Display-Schrift gedacht. Als etwas »schnelles« nach den umfangreichen Finador Familien. Der erste Ausdruck in kleinen Größen sah aber so vielversprechend aus, dass Julien Fincker das »schnell« wieder über Bord warf und sich entschloss, auch eine kontrastärmere Text-Version zu zeichnen. Und wenn man schon den Extrameter läuft, läuft man noch zwei mehr – dachte er sich und ergänzte viele weitere Sprachen und Features. So wurde aus Spitzkant eine inhaltlich abgerundete und umfangreiche Familie für viele Zwecke – die Extrameter haben sich definitiv gelohnt.

Wer Spitzkant ausprobieren möchte kann sich den kostenlosen Schnitt Text Medium herunterladen. Kaufen kann man sie über Myfonts und Fontspring, momentan zum Einführungspreis von gut 40 statt 160 Euro.

 

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Die Wahl des Namen fiel Julien Fincker leicht. Zum einen passt die Bedeutung des Worts zum gestalterischen Grundprinzip der Schrift. Zum anderen spricht man Spitzkant durch die scharfen Buchstaben wie S, p, tz, k und t genau so aus, wie es aussieht – spitz und kantig. 

 

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Als Einsatzgebiet kommt Packaging ebenso in Frage…

 

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...wie Editorial Design.

 

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Spitzkant verfügt über jede Menge OpenType-Features.

 

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Mit gut 850 Zeichen deckt die Schriftfamilie über 200 lateinbasierte Sprachen ab.

 

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Stylistic Sets bieten jede Menge gestalterische Möglichkeiten.

 

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Ebenso die 95 verschiedenen Ligaturen.

 

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Julien Fincker lebt und arbeitet in Stuttgart. Nach dem Studium zum Kommunikations- und Grafikdesigner machte er Station bei Agenturenwie zum Beispiel beim Grafischen Atelier Stankowski + Duschek. Heute arbeitet er als Art Director bei Sieber & Wolf Werbeagentur. Frei- und Nebenberuflich interessierte er sich seit jeher für alles, was gestaltet werden kann – egal ob Fotografie, Illustration oder insbesondere Typedesign. 

 


Serifenlose Forever Grotesk: Schweizer Präzisionsarbeit

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Brauchen wir eine neue Helvetica? »Ja«, sagt Anton Studer und gestaltete die Schriftfamilie NN Forever Grotesk.

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Anton Studer, der gemeinsam mit Clovis Vallois in Zürich die Foundry Nouvelle Noir betreibt, gestaltete die Forever Grotesk, um die Schweizer Groteskschriften aus ihrer Neutralitätsecke zu holen. Max Miedingers Helvetica war 1950 der erste Schweizer Beitrag zu dem noch recht neuen Genre der Groteskschriften, über die Jahre kamen viele weitere dazu – die Welt hat nach wie vor Appetit auf serifenlose Schriften Schweizer Herkunft. 70 Jahre nach der Helvetica will nun auch Nouvelle Noir etwas beitragen und entwickelte die NN Forever Grotesk. »Es hat eine Weile gedauert, die perfekte Form zu finden, die die Lücke zwischen Einfachheit und Neutralität füllt,« so der Typedesigner Anton Studer. »Wir wollten auf keinen Fall eine weitere neutrale Schrift kreieren.«

Statt dessen suchten sie nach Formen, die einfach, aber ein bisschen besonders sind, beim Blick etwa auf das t wird der Ansatz klar. Sieben Strichstärken von Thin bis Fat plus Kursive geben Gestaltern auf jeden Fall genug Möglichkeiten an die Hand, erstaunliche Dinge zu schaffen. Der Name Forever Grotesk kommuniziert den Wunsch von Nouvelle Noir, den Geist der ursprünglichen Groteskschriften zu bewahren. 

Die Familie, die auch als Variable Font vorliegt, ist direkt über die Foundry zu beziehen. Ein Einzelschnitt kostet 60, alle 14 Fonts 345 Schweizer Franken.

 

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Mit ihren 14 Schnitten bietet NN Forever Grotesk viele Gestaltungsmöglichkeiten.

 

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NN Forever Grotesk steht zwar in der Tradition Schweizer Groteskschriften, ist aber alles andere als neutral.

 

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So besonders wie das Projekt: Inklusiver Font samt Corporate Design

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Vielfalt als Bereicherung: Für die Einrichtung »In der Gemeinde leben« entwickelte die Düsseldorfer Agentur g31 Marke, Website – und eine Hausschrift, die Inklusion in sich trägt.

Menschen mit Behinderungen wissen am besten, was sie für ihr Leben brauchen. Das ist der Ansatz der Organisation In der Gemeinde leben – und auch der Düsseldorfer Agentur g31, die ein Branding für die Einrichtung entwarf und eine barrierearme Website, die im besten Sinne inklusiv sind.

In Mittelpunkt steht eine Hausschrift, die der Schriftgestalter Gabriel Richter der Foundry Nice-to-Type entwickelte: Aus handgeschriebenen Alphabeten der Klienten und Mitarbeiter von In der Gemeinde leben entstand die Headlineschrift IGL Display.

Sie lebt von der Gemeinschaft, von dem Zusammenkommen der unterschiedlichen Menschen, die etwas ganz Eigenes entstehen lassen, pulsiert vor Eigensinn, ist wunderbar dynamisch und detailreich.

Von der Geschäftsausstattung bis zum Eingangsbereich oder Merchandise wie Beuteln und T-Shirts, visualisiert der Font lebendiges Zusammensein.

Barrierefrei und maximal lesbar

Mittels eines Skripts wechseln sich die handgeschriebenen Buchstaben, voll automatisiert und universell einsetzbar, mit der normalen Satzschrift ab.

Um zusätzliche Barrierefreiheit zu gewährleisten wurde auf alles verzichtet, was die Lesbarkeit beeinflusst und besonders auf optische Harmonie geachtet.

Gleichzeitig durchziehen Handzeichnungen der Klienten das Erscheinungsbild, Regenbögen, Blumen, die Gemeinde, helfende Hände oder Natur.

Sie erzählen von Glück, Liebe, Glaube oder Hoffnung und heben statt der Unterschiede hervor, was allen Menschen gemeinsam ist.

Vielfalt als Bereicherung, ganz so wie der Anspruch des Projekts lautet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sportliche Serifenschrift Glance Slab

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Eher zufällig stieß Typedesigner Moritz Kleinsorge auf das Formmerkmal der Glance Slab: die nicht mit dem Stamm verbundenen Bögen.

Glance-Slab1.Cover

 

Um seine Schriftbibliothek zu erweitern, gestaltete Moritz Kleinsorge eine neue Slab Serif. Allerdings war er mit seinem ersten Entwurf überhaupt nicht zufrieden. Also begann er, mit bestimmten Formen zu experimentieren und durch Zufall war auf einmal der Bogen eines Kleinbuchstaben nicht mehr mit dem Stamm verbunden. Diese zufällige Entdeckung gefiel ihm so gut, dass er dieses Merkmal auf eine ganze Schrift übertrug. Als Stencil Schrift würde Moritz Kleinsorge die Glance Slab trotzdem nicht bezeichnen, er sieht die nicht verbundenen Elemente eher als Ink Trap. 

Glance Slab ist eine dynamische und sportliche, aber gleichzeitig auch organische Slab Serif. Vor allem die Buchstaben a, c, s, C, G, J und S sowie einige Ziffern und Symbole mit einer nicht verbundenen Serife erweisen sich als attraktives und stylisches Erkennungszeichen der Glance Slab, das gleichzeitig für hohe Wiedererkennbarkeit sorgt. 

Mit ihrem starken Charakter eignet sich Glance Slab perfekt fürs Branding sowie für Displayanwendungen. In kleineren Punktgrößen macht sich der Effekt der Ink Traps bemerkbar. Die nicht miteinander verbundenen Elemente verschmelzen nahezu ineinander, wodurch die charakterstarken Buchstaben weniger stark hervorstechen und die Schrift viel besser lesbar wird als zunächst erwartet.

Glance Slab besteht aus sieben Strichstärken von Thin bis Black. Jeder Stil ist mit einem Zeichensatz von etwa 570 Glyphen ausgestattet, der schwarz eingekreiste Ziffern und Pfeile, Ligaturen, eine erweiterte Sprachunterstützung und vieles mehr enthält. Die Familie ist über MyFonts erhältlich, bis 1. Juli für rund 33 statt etwa 110 Euro.

 

Glance-Slab1Alphabet

Trotz nicht überall verbundener Buchstaben ist Glance Slab keine Stencilschrift.

 

Glance-Slab1Schnitte

Die Familie verfügt über sieben Strichstärken.

 

Glance-Slab1 Text

Durch die Ink Traps ist Glance Slab auch in kleinen Größen erstaunlich gut lesbar.

 

Glance-Slab1Plakat

Glance-Slab1Anwendung

In großen Größen wirkt das charakteristische Merkmal der Glance Slab besonders gut.

 

 

Fonts mit Persönlichkeit

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Wie lassen sich Charakter­eigen­schaf­ten in einer Schrift aufgreifen? Das demonstrieren Marie Schaffert und ihre Kommilitonen von der ABK Stuttgart mit mehr als 20 bezeichnenden Schriften in einem übersichtlich gestalteten Ringbuch.

ABK Stuttgart. Jedes Jahr entstehen im Fach Kommunikationsdesign unter der Leitung von Professor Gerwin Schmidt und Stefanie Schwarz neue Schriften und am Schluss eine Publikation darüber. Für die jüngst erschie­nene Publikation sollten die Studieren­den einen Regular-Schnitt entwerfen, der von einer individuell gewählten Per­son inspiriert ist und deren jeweiligen Charakter­eigen­schaf­ten aufgreift. So gestaltete zum Beispiel Sonja Schwarz die Leonard Serif, die sich auf die Sam­melleidenschaft ihres guten Freundes Leonard bezieht. Clara Mainetti ließ sich von der österreichischen Künst­lerin Barbara Anna Husar zu der se­rifenlosen Synaptic Dope inspirieren, »die im Fließtext an Netzstrukturen von Fritteusesieben erinnert«.

Schriftenbuch mit Hintergedanken

Diese und zwanzig weitere Fließ­text­schriften versammelt das Ende 2019 von Marie Schaffert in der aka­demie­eigenen klassischen Serifenschrift na­mens Stem­pel-Schneidler gestaltete Ringbuch auf 72 Seiten. »Dank der Registerstanzung lässt sich jede Schrift auf Anhieb finden und keine muss unbemerkt bleiben, weil man vielleicht nicht bis zum Ende durchblättert«, ­erklärt Marie Schaffert. In der detailreichen Darstellung kommen die Besonderheiten, Hintergedanken und Kniffe zu jeder einzelnen Schrift anschaulich zur Geltung. Das Schriftenbuch aus dem vorgehenden Semes­ter­jahrgang gestaltete die Designerin Anna Breit.

Die Studierenden erarbeiteten einen kompletten Zeichensatz mit Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern, Satz- und Sonderzeichen. Je nach Schrift und Charakter kamen diverse Glyphen hinzu, wie etwa Ligaturen oder diakritische Zeichen, die so zusätzliche Sprachen abdecken

Die asymmetrischen Serifen und abgeknickten Rundungen der Leonard Serif von Sonja Schwarz entstanden durch die Überlagerung mehrerer Serifenschriften. Clara Mainettis Synaptic Dope ist bewusst zurückhaltend gestaltet, um die Kunst von Barbara Anna Husar dezent zu unterstützen.

Marie Schaffert übernahm die Buchgestaltung des Projekts und wählte bewusst eine Spiral­bindung, um den Charakter der Recherchesammlung zu betonen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stencilschrift FS Renaissance

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Aus der Zusammenarbeit von Monotype Creative Type Director Pedro Arilla und Typedesigner Craig Black entstand die Schriftfamilie FS Renaissance.

FS_RenaissanceSkulptur

Renaissance ist eine Stencil-Antiqua, die auf der Grenzlinie zwischen Kunst und Design balanciert. Jeder Buchstabe ist quasi ein eigenständiges Werk, wobei natürlich alle Glyphen harmonisch zusammen passen. Die Idee für das Projekt stammt von Craig Black, der an einem Alphabet arbeitete, das von der Ästhetik der Renaissance inspiriert war und den blühenden Fortschritt in Kunst, Wissenschaft, Bildung und Philosophie widerspiegeln sollte. Er griff das Konzept der Vielseitigkeit und des genrealistischen Denkens auf, um den Grundstein für eine neuartige Stencil-Schrift zu legen. Anschließend wandte er sich an Fontsmith – heute Teil von Monotype – um seine Idee gemeinsam auf die nächste Stufe zu heben und eine funktionsfähige Schrift mit einem Schnitt zu schaffen.

»Als ich Craigs Entwurf zum ersten Mal sah, war das Liebe auf den ersten Blick«, sagt Monotype Creative Type Director PedroArilla. »Es steckt etwas Großartiges in den Glyphen. Wenn ich sie einzeln betrachte, nimmt mich ihre Fluidität sofort gefangen, als tanzten die Buchstaben mit dem Licht.«

Anders als gewöhnliche Stencilschriften hat FS Renaissance keine gleichförmigen Fugen, sondern Zwischenräume, die Craig Black manuell für die einzelnen Elemente entwickelte, und die der Idee einer Schrift als Skulptur Nachdruck verleihen. Um die Veröffentlichung seiner neuen Schrift zu feiern, schuf Craig Black eine Reihe handgefertigter typografischer Skulpturen, die von Susan Castillo fotografiert wurden. Die Bilder fassen den Geist des Projekts zusammen, indem sie die Buchstabenformen als physische Kunstwerke darstellen.

Heute Nachmittag um 17.30 Uhr werden Pedro Arilla und Craig Black das Projekt auf Instagram Live auf @bymonotype diskutieren.

Kaufen kann man FS Renaissance über MyFonts, noch bis zum 24 Juni gibt es sie für knapp 30 statt rund 60 Euro.

FSRenaissanceMuster

Zur Feier der fertigen Schrift schuf Craig Black eine Reihe handgefertigter typografischer Skulpturen.

FS_RenaissanceAlphabet

FSRenaissanceSpruch

Anders als gewöhnliche Stencilschriften hat FS Renaissance keine gleichförmigen Fugen.

Wordilly: Schöner schreiben für Instagram & Co.

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Jason Smith, der die Foundry Fontsmith gründete, hat die App Wordilly herausgebracht, die Wörter in Typo-Bilder verwandelt. Der Download ist kostenlos.

Weil er selber immer wieder endlos herumprobierte, um Nachrichten für Instragram & Co. zu gestalten, hat Jason Smith jetzt die App Wordilly herausgebracht.

Der Gründer der Schriftenschmiede Fontsmith, die er vor kurzem an Monotype verkaufte, arbeitete dabei mit dem Designer James Henderson und dem Coder Steve Jones zusammen und die drei konzentrierte sich auf ein übersichtliches und einfaches Handling.

Zwischen 20 Schriften aus der Fontsmith-Bibliothek, light oder bold, verschnörkelt, klar, mit Pinselduktus oder kursiv, kann man wählen und dazu aus mehreren Farben und Farbkombinationen.

Typografie fühlen

Gleichzeitig kann man Schriftgröße und Abstand verändern, alles selbsterklärend und mit ein paar einfachen Fingerbewegungen.

Das macht Spaß, wir konnten gar nicht aufhören zu probieren. Denn gleichzeitig bringt Wordilly einem auch den Charakter von Schrift näher, zeigt, wie ein Font Inhalte betonen oder leiser werden lassen kann, sie mit Coolness oder Emotion versehen, mit Nachdruck oder leisen Tönen.

Die App Wordilly kann man kostenlos downloaden.

 

 

 

Tolle Systemschriften für Mac OS Catalina

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Mit dem neuen Betriebssystem zeigt Apple sich großzügig und integriert Schriften bekannter Foundries. Die Wenigsten wissen allerdings davon.

SystemschriftenCatalina

Abbildung: Typografie.info

 

Mit dem Betriebssystem Mac OS Catalina bietet Apple Zugriff auf hochwertige Systemschriften renommierter Schriftanbieter wie Commercial Type oder Klim Type Foundry. Allerdings muss man die Fonts erst aktivieren. Dafür das Programm Schriftsammlung öffnen, und „Alle Schriften auswählen“ anklicken. Besagte Fonts sind grau. Anwählen und dann auf den Link Downloadbare Schriftdatei klicken. Jetzt stehen die Fonts zur Verfügung. Dabei sind zum Beispiel:

Canela von Commercial Type in 16 Schnitten

Domaine Display von Klim Type Foundry in 6 Schnitten

Founders Grotesk von Klim Type Foundry in 17 Schnitten

Graphik von Commercial Type in 18 Schnitten

Produkt von Commercial Type in 8 Schnitten

Proxima Nova von Mark Simonson Studio in 12 Schnitten

Publico von Commercial Type in 12 Schnitten

Sauber Script von TypeJockeys

Quotes Caps und Quotes Script von Sudtipos

SystemschriftenSchriftsammlung

Abbildung: Typografie.info


Beta Fonts bei Mota Italic

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Die Berliner Foundry bietet ihre Schriften jetzt schon in einem frühen Stadium an.

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Seit sie 2008 Mota Italic gründeten, haben der US-Amerikaner Rob Keller und die Inderin Kimya Gandhi drei Dinge gelernt: Alle Designer lieben Schriften, wollen neue Fonts und gute Deals. Davon inspiriert launchen die beiden jetzt ihr Beta Fonts Programm mit dem ziel, ganz frische noch nicht völlig komplette Fonts schneller als jemals zuvor in die Rechner der Kreativen zu bringen. 

Die im Beta Fonts Programm angebotenen Schriften sind einsatzfähig, auch wenn vielleicht noch einige Glyphen oder Schnitte fehlen. Anwender haben den Vorteil, dass sie für die Beta Fonts lediglich zwischen 10 und 15 Dollar bezahlen und alle späteren Updates und Erweiterungen kostenlos sind. 

Die ersten drei Beta Fonts sind Collection, eine wilde Sammlung von Buchstaben; die sehr schmale laufende Lini in lateinisch und Devanagari sowie die Monospaced Show Me the Mono. Also einfach mal auf der Webseite schauen.

BetaFonts

 

Geschichte(n) und Inspiration: 15 Jahre Buchstabenmuseum

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Schönste Schriftzüge, leuchtende Logos und verblüffende Typo-Objekte: Das Buchstabenmuseum feiert Jubiläum. Und der Besuch lohnt sich. Vor Ort – und auch digital.

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr kam der Lockdown. Doch jetzt hat das Berliner Buchstabenmuseum wieder geöffnet. Und heute ist es fast auf den Tag genau 15 Jahre her, dass es an den Start ging.

Mit Lichtreklamen, Schriftzügen, leuchtenden Logos, gebauten Buchstaben, handwerklich hergestellten Schildern und Ladeninschriften, die dort zu sehen.

Wer den tollen Zierfischen (ganz so wie wir) nachgeweint hat, die Jahrzehnte lang in der Karl-Marx-Allee Ecke Frankfurter Tor leuchteten, der kann sie dort wiedersehen. Nächtelang haben die Typoliebhaber damals vor dem Haus Wache geschoben, damit die Leuchtreklame nicht illegal abmontiert wird. Schriftzüge von Hotels sind ausgestellt, von Möbelhäusern oder Schuhläden, der legendäre Tagesspiegel-Schriftzug ist zu bewundern oder die großartig expressive Leuchtschrift einer Markthalle.

Grafikdesignerin Barbara Dechant, die das Buchstabenmuseum einst mitgründete, betreibt es seit zehn Jahren gemeinsam mit Fritz Naumann, Chef der Hruby Werbetechnik. Mit seiner Expertise kann er die Schilder bei Bedarf auch wieder zum Leuchten bringt.

Oberstes Gebot aber ist, ihren Originalzustand zu erhalten.

Buchstaben mit Geschichte

Deshalb findet sich in dem Schriftzug eines Grand Hotels eine Pflanze, die irgendwann darin gewachsen ist, als er noch in der Friedrichstraße hing.

Dazu ranken sich viele Geschichten um die ausgestellten Schriften und Buchstaben. Eine besonders schöne ist die vom V des Haus Vaterland, einem einstigen Vergnügungspalast am Potsdamer Platz. Die alte Dame, die es dem Buchstabenmuseum überließ erzählte, dass sie es nach dem Krieg aus den Ruinen stibitzt hat.

Doch das Buchstabenmuseum verharrt keineswegs in der Vergangenheit. Neben der Historie und der Entstehungsgeschichte der einzelnen Arbeiten geht es immer auch um Inspiration, um aktuelle Diskussionen, um Handwerk und Typografie.

Leuchtende Inspiration

Das Haus ist ein Fundus für Gestalter, für alle, die sich für Typografie interessieren, für Werbung und alles, was blinkt. Darüber hinaus gibt es auch Typo-Objekte aus Metall, Gips, Holz, Porzellan oder Emaille, aus Schaumstoff oder Spanplatten.

Sogar einen den hauseigenen Font OTF hat das Museum. Gestaltet von LucasFonts und aus den Objekten des Buchstabenmuseums, kann man ihn kostenlos auf Buchstabenmuseum.de herunterladen.

Dort findet man auch einen digitalen Rundgang durch die Sammlung. Aber viel schöner ist es natürlich direkt vorbei zu schauen in den sechs S-Bahnbögen mitten im Hansaviertel in Berlin mit seiner berühmten modernen Architektur. Da kann man direkt einen Spaziergang anschließen.

Und kommt man auf dem Weg an einer Leuchtreklame, einen Schriftzug oder ein Buchstabenlogo vorbei, wird man sie mit anderen Augen sehen.

Barbara Dechant, Gründerin und Leiterin des Buchstabenmuseums und Fritz Naumann, Chef von Hruby Werbetechnik:

(c) Team Code Zero

Blick ins Buchstabenmuseum:

(c) Carolin Windloff (auch Aufmacherbild)

Ein Font wie Handwerkskunst: Jäger von VJ-Type

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Die Foundry VJ-Type des Gestalterduos Violaine et Jérémy aus Paris hat das Typeface Jäger herausgebracht. Sie ist eine Hommage an Handwerkskunst – und ein Erlebnis.

Es gibt wenige Schriftenschmieden, die so stylisch und elegant sind wie VJ-Type von Violaine et Jérémy aus Paris. Zuletzt ist die Schrift Voyage erschienen, kurvig wie eine Straße.

Erst im letzten Jahr riefen die Grafikdesignerin und der Illustrator ihre Foundry ins Leben, da sie für ihre umwerfenden Identitys regelmäßig eigene Schriften zeichneten. Die Schriftenfamilie Jäger ist jetzt die zehnte in ihrem Angebot.

Fünf Jahre zuvor hat Jérémy Schneider erste Entwürfe davon gezeichnet. Sie entstanden für eine Ausstellung zeitgenössischem Handwerks im Musées des Arts Décoratifs in Paris.

Jetzt liegt die Hommage an kunstvolles Handwerk in zwei Stärken mit jeweils zwei Versionen vor.

Font, der Handwerkskunst feiert

Bestimmt wird Jäger von Techniken wie der Gravur und Bildhauerei, ihre Konturen wirken wie gemeißelt und wie aus Holz herausgearbeitet.

Gleichzeitig zitieren E, L und das F die Arbeit des berühmten Schriftgießers und Typografen Johann Michael Fleischmann (1701-1768), der alleine mehr als 20 Antiqua-Schriften entwarf.

Aufgrund ihrer expressiven Form, die Handarbeit zitiert, aber dabei keineswegs Retro wirken möchte, ist Jäger als Display Font vor allem für Überschriften oder kurze und mittellange Texte geeignet.

Während die Jäger Master sich ganz ihrem Eigensinn stellt, ist die Jäger Classic etwas glatter und vielseitiger.

 

 

 

 

alle Abbildungen © VJ-Type

 

 

Fontikon – die etwas andere Typefoundry

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Die acht dort erhältlichen Schriften sind von ethnischen und esoterischen Symbolen geprägt.

 

Ob Samurai, Wikinger oder Atzteke: bei Fontikon könnten Kreative, die Fonts für ein besonderes Projekt suchen oder auch Gamedesigner fündig werden. Die italienische Designerin Michela Graziani startete Fontikon mit einem Kickstarter Projekt. Noch bis zum 20. Juli kann man Fontikon dort mit dem Kauf von einer oder mehrerer der acht angebotenen Schriften oder auch Postern unterstützen und so dazu beitragen, dass das Projekt weitergeht.

 

Goldman Sans: Ein völlig sinnloser Freefont

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Wer Investmentbankern gegenüber schon immer skeptisch war, muss sich beim Lesen der Lizenzbedingungen zum Freefont Goldman Sans bestätigt fühlen.

GoldmanSansÜbersicht

Handwerklich ist die von der Londoner Typefoundry Dalton Maag gestaltete neue Hausschrift der US-amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs gut gemacht. Es ist – natürlich – eine moderne Serifenlose in elf Schnitten, klar, funktional und mit typografischen Details, die sie sehr gut lesbar machen. Ähnlich wie das Unternehmen IBM seine Hausschrift Plex, bietet auch Goldman Sachs die Goldman Sans zum kostenlosen Download an.

Aber Achtung, die Lizenzbedingungen haben es in sich. Zum einen verbietet Goldman Sachs die Schrift dazu zu verwenden, das Unternehmen zu verunglimpfen, zum anderen darf Goldman Sachs diese Lizenz ohne vorherige Ankündigung und ohne Angabe von Gründen jederzeit nach alleinigem Ermessen von Goldman Sachs kündigen.

Diesen Freefont also bitte nicht installieren!

Zwei Dinge kann man daraus lernen:

1. Traue nie einer Investmentbank und erst recht nicht, wenn sie etwas »kostenlos« abgibt.

2. Lese immer, wirklich immer die zu einem Font gehörenden Lizenzbedingungen.

Auszug aus der Lizenz

(C)(2)(d) The User may not use the Licensed Font Software to disparage or suggest any affiliation with or endorsement by Goldman Sachs.

(E)(2) This License shall terminate and become null and void for any use that does not comply with any of the conditions in this License. Further, Goldman Sachs may terminate this License, without notice to the User, for any reason or no reason at all and at any time, completely at Goldman Sachs’s sole discretion.

GoldmanSansText

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